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    Goblin Cock
    Bagged & Boarded

    VÖ: 15.06.2007 | Label: Absolutely Kosher/Cargo
    Text:
    9 / 12

    Orange Goblin – Healing Through Fire

    Kobolde sind unangenehme Zeitgenossen. Stur, fies und hässlich. Das trifft auch auf diese beiden Stoner-/Doom-Eigenbrötler zu – im guten wie im weniger guten Sinne.

    Wenn es eine gute und eine schlechte Nachricht gibt, dann entscheidet man sich meistens für die schlechte zuerst, in der Hoffnung, dass die gute anschließend versöhnt. So soll das auch hier sein. Orange Goblin sind zurück und waren doch nie weg. Man hatte sie nur vergessen. Zumindest in Kontinentaleuropa. Dass die ewiggestrigen Stonerrocker eine sichere Basis im UK haben, hilft uns nicht wesentlich weiter. Es zeugt höchstens für die stoische Treue des gemeinen Stoner-Fans. Der bekommt auf „Healing Through Fire“, dem sechsten Album in zehn Jahren, was er braucht. Das übliche eben. Sabbath-Gewaber, Männergesang und eine staubige, drucklose Produktion. Die Songs offenbaren nichts, was man nicht schon x-mal gehört hätte. Man könnte auf die Knie fallen und Orange Goblin für ihren Konservatismus die stinkenden Mauken küssen. Oder man wendet sich einfach einem anderen Kobold zu. Umso schöner, wenn der auf das Essenzielle reduziert wird. Goblin Cock sind eine Art Metalprojekt von Rob Crow, der u.a. die Indieband Pinback leitet. Vor allem aber sind Goblin Cock eine Parodie, die rein musikalisch nicht albern ist. Minimalistische, knackige Doombrocken mit gelegentlichem Hang zu einer verträumten Melodie dominieren das Bild. Sänger Lord Phallus (aka Rob Crow) klingt wie ein in Trance verweilender Satanistenmönch: monoton, ernst, beschwörend und deutlich. Nur das Drumherum, das ist blanker Unsinn. Die Lyrics sind in Runen verfasst, die Band trägt schwarze Kutten und Skelettmasken, der Bandname steht für sich, Songtitel wie „Kegrah The Dragon Killer“ und „Winkey Dinkey Donkey“ sowieso. An dieser Stelle sei auch noch auf das potente Cover verwiesen. Alles eine spaßige Dreingabe für Songs, die süchtig machen. Von der immer ähnlichen, knochentrockenen Gitarre, den immer identisch puckernden Drums bekommt man einfach nicht genug. Den Rest besorgt der Gesang, der manchmal überraschend poppig ist. Gutes kommt dabei herum, wenn gestandene Indierocker sich Metal auf herrlich untypischer Art und Weise widmen.

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