Felix Culpa
Duft

Kaum zu glauben, dass Felix Culpa schon ganze vier Alben veröffentlicht haben und schade irgendwie, denn als Debüt wäre Nummer fünf ganz ordentlich gewesen. Die vier Jungs aus dem Oldenburger Münsterland schreiben hübsch unprätentiöse Rocksongs mit der Melancholie früher Tocotronic, sportfreundlicher Gruppendynamik und Madsen-Refrains. Das ist so schlicht wie angenehm und verbreitet passend zum jungen Sommer Live-Atmosphäre jenseits von Kreischteenies und Bierzelten, auch wenn Songtitel wie „Zart und hammerhart“ und „Clever & Smart“ nicht hätten sein müssen. Den platten Überschriften folgen im Text Phrasenreihen, die im nächsten Schritt zerpflückt gehörten. Doch soweit gehen Felix Culpa nicht. Überhaupt gewinnen die Songs zwar durch eine gewisse unterproduzierte Unfertigkeit, die vor dem gefürchteten „Deutschpoprock“-Label schützt, verlieren sich aber im Gegenzug in ewig gleichen Ansätzen und Strukturen. Einem ersten Versuch würde man das ebenso verzeihen wie das pixelige Artwork und das Gefangensein in Schülerbandthemenkomplexen, doch nach neun Jahren und einem vergleichsweise üppigen Backkatalog sollte auch und gerade von einer ambitionierten Kleinband mehr zu erwarten sein als die ewig gleichen Hymnen.