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    Satellite Party
    Ultra Payloaded

    VÖ: 01.06.2007 | Label: Columbia/Sony BMG
    Text: Patrick Grossmann
    8 / 12

    Den ultimativen, alles einenden Hybriden aus Gitarrenbrett und Dancekultur hatte der Hobby-Weltenretter im Sinn. Herzlich willkommen im Gemischtwarenladen.

    Womit wir mal wieder bei der philosophischen Grundsatzfrage nach dem berüchtigten Glas wären: halbvoll oder halbleer? Fest steht: Perry Farrells Humpen war schon mal schier trockengelegt. Mit Bauchschmerzen denkt man zurück an „Song Yet To Be Sung“, den rettungslos in New-Age-Seife ersaufenden ersten Alleingang des Jane’s-Addiction-Kopfes. Doch keine Bange, so arg kommt’s diesmal nicht. Dafür sorgt weniger der hie und da über Gebühr losgniedelnde Gitarren-Sidekick und Co-Produzent Nuno Bettencourt, sondern fast im Alleingang der alles überstrahlende Start mit „Wish Upon A Dog Star“: Ursprünglich eine Hybrid-Nummer mit New Orders Peter Hook am Bass, hat Farrell eine hochinfektiöse Sommerhymne daraus geschmiedet. Auch den folgenden drei Liedern hört man arg plakativ an, wer gerade seine Griffel im Spiel hatte, was ein desillusionierendes Viertelstündchen bedeutet. Flea verwandelt „Hard Life Easy“ in Peppers für Arme, „Kinky“ fischt in trüber Nu-Metal-Brühe, und der hüftsteife Funk-Metaller „Only Love, Let’s Celebrate“ hätte gleich von Bettencourts Ex-Kapelle Extreme stammen können. Mehr Standvermögen beweist Farrell diesmal kurioserweise stets dann, wenn es sphärischer wird: im dahintreibenden Groove-Pamphlet „The Solutionists“, der filigran arrangierten Orchester-Ballade „Awesome“, dem erstaunlich tief geraunten „Milky Ave.“. Was er am Ende mit zwei unveröffentlichten Poemen Jim Morrisons veranstaltet, ist dann beinahe schon wieder sensationell. „Just try and stop us/ We’re going to love“, raunt der Tote schläfrig aus dem Jenseits über einen verwunschenen Lounge-Soundtrack, und um ein Haar hätte man die weak spots des Albums vergessen.