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    Snapcase
    Designs For Automotion

    VÖ: 24.01.2000 | Label: Victory/Connected
    Text: Melanie Schmidt
    Snapcase - Designs For Automotion

    Die New School-Hardcoreler haben ihren Sound renoviert – und zeigen sich überraschend geradlinig.

    Um es gleich vorweg zu nehmen: „Designs For Automotion“ ist für Snapcase-Fans der alten Schule sicher Geschmacksache, denn vieles hat sich bei dem Quintett aus Buffalo geändert, was manchem vielleicht nicht mehr so munden könnte. Die entscheidenden Neuerungen liegen nämlich nicht nur im Detail, sondern gleich im generellen Sound, der sich von sperrigen Kompositionen mit vielen Feinheiten, die das Ohr allerorts stolpern ließen, vage in Richtung punkigen Collegerock entwickelt hat: Ihr typischer Sound wurde auf das Groove-Skelett reduziert und dann statt mit den bekannten klirrenden Gitarrenzwischentönen mit nach wie vor interessanten, aber deutlich geradlinigeren Arrangements modelliert, die schließlich wieder ein kompaktes, kraftvolles und homogenes Ganzes ergeben. Andererseits wirkt „Designs For Automotion“ als Einheit auch überraschend heftig, was sicher auch auf die knorrige, überhaupt nicht New School-typische Produktion zurückzuführen ist. Ob sie damit für den Hörer persönlich besser oder aber nicht mehr ganz so interessant sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Snapcase haben schließlich seit jeher ein extrem gutes Händchen für exzellent arrangierte, eingängige Songs, egal ob komplex oder klassisch corig. Einzig „Are You Tuned In“ und „Break The Static“ bieten Snapcase wie man sie kennt, wogegen „Disconnector“, „Blemish“ sowie „Typecase Modulator“ eingängig rocken und das punkige „20th Nervous Ambition“ sogar ein wenig an Sick Of It All erinnert. Auch wenn sie ihre songschreiberischen Fähigkeiten ausgebaut haben, möchte man ihnen dank der integeren Bandpolitik keinesfalls Kommerzialisierung vorwerfen, wofür auch die knappe, sich keinesfalls ungeschriebenen Gesetzen beugende Spielzeit von 30:52 min spricht. Als Resümee bleibt zwar ein wenig Wehmut über den Verlust des alten Sounds, der jedoch bald der Freude über eine interessante Entwicklung Platz macht. Irgendwie wäre ansonsten die Gefahr auch zu groß geworden, alte und erfolgserprobte Muster so lange zu melken, bis sich Langeweile breitgemacht hätte. Und dazu sind Snapcase einfach zu clever und progressiv.

    weitere Platten

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