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    Kapaikos
    Teerwalzer

    VÖ: 28.09.2007 | Label: Kapei OS/Rough Trade
    Text: Zlatan Alihodzic
    8 / 12

    Gott bewahre, an der Bibel soll nicht herumgepfuscht werden. Aber eine Sache müsste doch bemerkt werden: Die Trompeten von Jericho waren ganz sicher Mandolinen.

    Dieses Album ist wie ein Tag auf der Kirmes. Am Anfang ist da noch der nette Drehorgelspieler mit dem Äffchen, doch wenn man den hinter sich gelassen hat, dreht sich alles vorwärts, rückwärts und überhaupt. Der Einstieg in „Teerwalzer“ ist rasant, nach wenigen Takten zirpen die Mandolinen, Schellenkränze machen das, was sie am besten können, und im Hintergrund schlägt hin und wieder ein Schlagzeug eine Brücke zur Normalität. Mit dem zweiten Song nimmt die Platte Fahrt auf. Das ist mehr als Gypsy- oder Balkan-Zeug. Manchmal Techno, manchmal Punk. Aber immer süß und klebrig und die Vermutung weckend: Da kann doch irgendetwas nicht stimmen. Und schon landet man in der Geisterbahn, bekommt aber zwei Minuten später ein Lebkuchenherz geschenkt und wird mit Zuckerwatte umgarnt. Kapaikos, als Ersatz für das eingegangene „Bremer Mandolinenorchester“ gegründet, hat seinen Sitz in Berlin, hört sich dafür aber viel zu gut an. Neben all den schönen Tönen auf der Platte gewinnt die Gruppe mit einem Song von „Teerwalzer“ auch noch in der Kategorie „Bester Liedtitel“. Und der beschreibt genau das, was beim Hören im Kopf passiert: „Bregendance“.