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    Beach
    Play It To Death

    VÖ: 20.07.2007 | Label: Sinnbus/Alive
    Text:
    8 / 12

    Spröder, indirekter und in dieser Ehrlichkeit heutzutage selten gewordener Indierock mit allerlei Post-Referenzen. Und, erstaunlich, dann und wann vorsichtig soulig.

    Nirgendwo in Deutschland könnte das Trio Beach mit seiner kantigen Rockkatze, die mit listiger Unberechenbarkeit die bluttriefenden Krallen ausfährt, besser aufgehoben sein als beim Berliner Label Sinnbus. Wer es verfolgt hat, diese immer wieder aufrüttelnden Noise-, Indie- und Postrock-Platten von Kate Mosh, SDMTT, Alarma Man, Barrahead etc., der wird feststellen, dass Beach die nahezu exakte Schnittmenge dieser Bands darstellen. Anders noch als beim Debüt regiert hier nicht so sehr der Lärm, der zwar immer noch fester Bestandteil, aber weitaus dosierter eingesetzt wird. An dessen Stelle tritt ein deutlicherer Hang zum musizierten Eigenbrötlertum: Es gibt Melodien, ja sogar richtig schöne, zugleich aber solche, die sich erst nach mehrmaligem Hören als solche erschließen. Umrundet werden sie von drei Instrumenten, die zwar immer genau zu wissen scheinen, was sie da tun, im Endeffekt aber interessant fahrig, bezugsoffen und unaufdringlich wirken. Da plinkert’s noch im einen Moment herrlich schrullig über die Griffbretter, der Beat sucht die eins und verpasst sie vorsätzlich, und schon im nächsten wird der Hörer erlegt mit einem Sturm aus brodelnden Noisewänden. Über allem thront die ausdrucksstarke Stimme von Sänger Björn Gütschow, die in ihrem Timbre und der sehnsuchtsvollen Nonchalance etwas geradezu Souliges hat. Manko: Die hohe Qualität mancher Songs kann nicht über das gesamte Album gehalten werden. Doch wer Bands wie Sometree oder die vorgenannten Sinnbus-Kollegen schätzt, wird hieran Freude haben.