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    G. Love
    Lemonade

    VÖ: 04.05.2007 | Label: Brushfire/Universal
    Text: Patrick Grossmann
    6 / 12

    Doppel-Rezension mit Money Mark – Brand New By Tomorrow

    Nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Buddys und Ziehvätern bietet Jack Johnson mit Brushfire ein Label-Dach über dem Kopf. Drinnen wird Gras geraucht und gechillt.

    Man muss sich das wohl so vorstellen: Am Empfang steht kein handelsüblicher Sicherheitsgorilla, sondern ein bekifft grinsender blonder Surfer mit Cuba-Libre-Glas in der Hand. Der Lift ist mit Bastmatten ausgelegt und nutzt recyclebare Energie. Gesignt wird bloß, wer nachweislich mindestens sechs Yogaübungen beherrscht und auch sonst „easy“ drauf ist. Gedroppte Kumpels verabschiedet man per Friedenspfeifchen und Lagerfeuersession. Mit anderen Worten: Weh getan wird einem im Hause Brushfire garantiert nicht. Lockere Grooves und Freundlichkeit sind Trumpf, wohin man auch blickt. Eher überraschend in dem Kontext der sogenannte „vierte Beastie Boy“ Money Mark, der mit „Brand New By Tomorrow“ den eigenen amourösen Herzschmerz verarbeitet, erstmals auf allzu viel Fun(k) oder Sampling-Sperenzchen verzichtet und eine Art Bluesplatte voller Akustikgitarren, Klaviere und verschleppter Drums vorlegt. Das schrammt hie und da die Grenze zur balladesken Banalität, wirkt beileibe nicht immer zu Ende gedacht, gefällt an anderer Stelle aber auch (der schrullig-eingängige Opener „Color Of Your Blues“, das mit tollen Mellotron-Strings gesegnete „Pick Up The Pieces“). Irgendwo zwischen Burt Bacharach und gereiftem Beck wird aus Money Mark Mellow Mark. Oder so. Berechenbarer – und inzwischen auch ein bisschen wurscht – Johnson-Entdecker G. Love, der auch ohne Sauce seinen gewohnten HipHop-Folk-Funk-Stiefel runterspielt: „Lemonade“ erweist sich bei näherem Hinschauen als Blubberwasser einer Allstar-Posse um den Labelboss, Ben Harper, Donavon Frankenreiter und einige andere, das zwar nach gemeinsam sauber eingegroovter Kurzweil klingt, aber auch auf dem nachmittäglich-sonnigen Veranda-Beistelltisch aus Teakholz hätte bleiben können. „Still Hangin‘ Around“? Eben. Selbst die gemütlichste Hängematte verliert irgendwann ihre Farbenpracht. Darauf einen Bio-Kombucha.