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    Holly Golightly & The Brokeoffs
    You Can't Buy A Gun When You're Crying

    VÖ: 30.03.2007 | Label: Damaged Goods/Cargo
    Text:
    5 / 12

    Lange, so sagen sie, haben sich Holly und ihr langjähriger Begleiter Lawyer Dave auf die erste gemeinsame Arbeit gefreut. Ergebnis: eine wenig überzeugende Countryplatte.

    Wenn Holly Golightly ihre Lieder auf einer Bühne spielt, gibt es kein Entrinnen. Zu betörend ist ihr Vortrag, als dass die simpel gestrickten Lieder zwischen Country und Rock’n’Roll nicht für zwei Stunden die Zeit anhalten würden. Auch auf Platte war Holly, ein Liebling der großen Independent-Künstler aus Musik und Film, zuletzt kaum angreifbar. Sie arrangierte die Stücke zurückhaltend, ließ Raum für den Hall auf Stimme und Gitarre – und für manch eine fantasievolle Interpretation ihrer Worte. Ihre erste Aufnahme mit The Brokeoffs – es handelt sich dabei in erster Linie um den Bassisten Lawyer Dave – ist da ein Rückschritt. Vieles ist vorhersehbarer Country mit oft gehörten Harmonien und Textbausteinen über Tränen, Teufel und schwarze Herzen. Nur selten springen die zwei über den Schatten der Songbook-Konvention; zu nennen ist „Just Around The Bend“, das wie ein Popversion von Nick Caves Meisterstück „The Carny“ klingt. Auch der düstere Twang von „Time To Go“ macht Freude, wobei die erste Assoziation des Stücks – eine schattige Version von Cash/Carter – auch das Problem der Platte dokumentiert: Holly Golightly und Lawyer Dave baden in den Klischees des Frau-und-Mann-Countryrocks. Die beiden freilich planschen genüsslich. Wer aber am Rand der Wanne steht, hat nur wenig davon.

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    Medicine County

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