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    Patrick Wolf
    The Magic Position

    VÖ: 20.04.2007 | Label: Polydor/Universal
    Patrick Wolf - The Magic Position

    4-Ohren-Test

    Kaum einer seiner Zeitgenossen kann das Gleiche von sich behaupten: Patrick Wolf hat nun drei Alben gemacht, und jedes davon hatte eine völlig eigene, unverwechselbare Identität. Wie immer passt auch der androg…, na sagen wir ruhig angeschwuchtelte Look dazu – nach den grellblonden Elektroverfremdungen von „Lycanthropy“ und dem pechschwarzen Laptop-Folk des brillanten „Wind In The Wires“ turnt Wolf nun als knallroter Feuerkopf über geschlossene Jahrmärkte und gibt sich extrovertierter denn je. Plötzlich klingt er nicht mehr wie aus der Zeit gefallen, will ins Kino gehen, hat gut gelaunte Phasen, musiziert gar in Dur und singt einmal: „Now that the dreams are all coming true/ Who is the one that leads me on through? /It’s you!“ Die neue Weltoffenheit, der überraschende Stimmungswechsel, das alles klingt schon wie an der Taktiktafel entworfen. Es hat Wolf aber erneut zu herausragenden Songs geführt, ausstaffiert mit Geigen, Holz- und Blechbläsern oder iBook-Tricks. Dass die alten Dämonen noch immer auf Abruf bereit stehen, zeigt vor allem das schummrige „Magpie“, ein Duett mit Marianne Faithfull. Dass Wolf weiterhin jedes Mittel gegen Schizophrenie auf Rezept kriegen würde, muss gar nicht erst diskutiert werden. Es passt deshalb ausgezeichnet, dass die „Overture“ zu „The Magic Position“ wie eine mit Geisterstreichern und Beats aufgemotzte Version von Gary Jules‘ „Mad World“-Cover klingt. Wolf ist eben der Donnie Darko der Rockmusik.
    Daniel Gerhardt 9

    Wenn man der Biografie von Patrick Wolf im Internet glauben soll, dann ist er schon als Wunderkind zur Welt gekommen, um sie mit seinen musikalischen Visionen zu bereichern. Das klingt ironisch, ist es aber nicht. Wenn jemand mit elf Jahren derartig viel Instrumente beherrscht, darf man ruhig den Hut ziehen. Das heißt aber nicht, auch jedes Werk unkritisch zu goutieren. Nicht alles zu akzeptieren, bedeutet nicht, intolerant zu sein, man ist eben nicht gleichgültig oder gar orientierungslos. Meinung bildet (Feinde). Und Patrick Wolf verbindet Folk mit elektronischer Musik. Das hört sich spannend an, aber am Ende des Tages siegt hier und heute die Erkenntnis, dass sogar die Kirmesmucke von Kritikerliebling Adam Green mehr Niveau besitzt. Auf dem Cover dieses Albums sitzt Patrick Wolf mit rotgefärbten Haaren auf einer Art Kinderkarussell. Was will uns der Künstler damit sagen? Dass seine gewollt-komischen Songs auch die Zielgruppe von Rolf Zuckowski anspricht? Oder dass wir alle mehr auf das Kind im Erwachsenen hören sollten? Was an seiner Position magisch sein soll, wie der Titel suggeriert, weiß ich nicht. Ein weiteres, wenn nicht ganz so klassisches Beispiel für ein verkopftes Soloprojekt eines talentierten Musikers, dem niemand, nicht einmal seine Vorfahren, die Grenzen aufzeigen konnten. Daran werden auch diese Zeilen nichts ändern.
    Jörg Staude 5

    weitere Platten

    Brumalia

    VÖ: 06.01.2012

    Lupercalia

    VÖ: 17.06.2011

    The Bachelor

    VÖ: 05.06.2009

    Wind In The Wires

    VÖ: 21.02.2005