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    Total Chaos (US)
    Freedom Kills

    VÖ: 09.03.2007 | Label: People Like You/SPV
    Text: Oliver Uschmann
    5 / 12

    Doppel-Rezension mit Heideroosjes – Chapter Eight: The Golden State

    35 Bandjahre und kein bisschen weise. Zwei Bands spielen zwei 100-prozentige reinrassige Ausprägungen von Punkrock. Weiter und weiter und weiter…

    18 Jahre sind Heideroosjes aus den Niederlanden dabei, 17 Jahre Total Chaos. Die einen spielen seit jeher am klassischen Punkpublikum vorbei und für die Menge der Kids, die an ihren VW-Bussen bis heute Pennywise und Pulley hören, auch wenn diese „Kids“ heute schon 30 sind. Den Crust- und Anarchopunks, die Total Chaos trotz zwischenzeitlichen Epitaph-Deals und Warped Tour-Teilnahme die Stange halten, dürften da auch nicht anders sein. Man bleibt loyal wie ein Metaller und freut sich über neue Alben und die kleinen Verbesserungen im Rahmen des engen Korsetts. Bei Total Chaos dürften die nur geduldige Experten aus dem hasserfüllten und primitiven Schorf pulen können, den die Band mit „Freedom Kills“ in die Welt brüllt. Polemischer, klischeehafter Antiamerikanismus zu Hausbesetzer-Klopper-Sound, der wohl noch die dümmliche Hookline „Oi! Oi! We’re the boys who make some noise!“ stolz damit rechtfertigt, in der „richtigen“, anarchistischen Basis verwurzelt zu sein. Ein lupenreines Melodycore-Album wie „Chapter Eight“ funktioniert da allein deshalb besser, weil es gute Songs benötigt und nicht bloß moralisch selbstgerechten Krustenbraten. Und da lässt sich sagen: Heideroosjes haben zehn Jahre nach der Blütezeit des Genres ein absolut launiges, mitreißendes Album (mit Ignite-Zoli als Gesangsgast) eingespielt, dass sich qualitativ in eine Reihe mit den Gesellenstücken von Pennywise, Green Day und Bouncing Souls einordnen darf. Nur die auf Niederländisch gesungenen Songs sind grauenhaft. Nicht, weil sie niederländisch sind, sondern weil der Wechsel der Sprache zugleich einen Wechsel in fürchterliche Schunkelrockgefilde mit sich bringt. Was das wohl über den Zusammenhang von Sprache und Ästhetik aussagt?

    weitere Platten

    Anthems For The Alleyway

    VÖ: 30.11.1999