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    Faris Nourallah
    Near The Sun. The Best Songs Of Faris Nourallah

    VÖ: 23.02.2007 | Label: Green Ufos/Hausmusik
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Er hatte noch keinen großen Hit, aber er hat jetzt ein Greatest-Hits-Album, immerhin: der linkische Pop-Mafioso Faris Nourallah.

    Michigans älteste Bimmelbahn und ein achtfacher Mörder waren lange Zeit die berühmtesten Bezüge, die man zur Kleinstadt Ypsilanti herstellen konnte. Dann machte Staatenbummler Sufjan Stevens den Ort zur Kulisse seines bisher schönsten Songs und… nichts wurde anders, natürlich. Ganz besonders nicht für Ypsilantis Faris Nourallah, der keine Musik hört, aber viele Bücher liest, seit einer schwierigen Scheidung kaum noch das Haus verlässt und lieber Lieder schreibt auf dem Klavier seines toten Onkels. Ein paar verrückte Spanier schätzen seine durch den Kakao gezogenen Popsongs, das wär’s auch schon, wenn diesen Spaniern nicht ein Plattenlabel gehörte, das nun die 20 zugänglichsten Nourallah-Lieder nach Europa bringt, um lange vergessene Märkte von hinten zu nehmen. Kurze, voll geladene Songs sind das, mit all den Instrumenten, Stimmungsschwankungen und Sollbruchstellen, die in solche Eigenbrötler-Musik hineingehören. Nourallah singt sie souverän um sein gebrochenes Herz herum. Es klingt immer, als hätte er keinen Grund mehr, sich noch mal wegen irgendetwas anzustrengen, es kann deshalb anstrengend werden, ihm zuzuhören. Die Kniffe und Kunstgriffe aber greifen selten ins Leere, die schiefen Grinser und tapsigen Schulterklopfer können niemandem schaden – es sind tatsächlich freundliche Lieder, um die es hier geht. Man möchte trotzdem nach jedem davon eine Pause machen, um sich Sufjan Stevens‘ Ypsilanti-Song anzuhören.