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    Milburn
    Well Well Well

    VÖ: 27.10.2006 | Label: Mercury/Universal

    Milburn sind Freunde der Arctic Monkeys. Aber sie dürfen ihnen ums Verrecken nicht ähnlich klingen? Also Moment: In Stockholm ist so ziemlich jede Rock’n’Roll-Band mit den Hellacopters befreundet und darf auch so klingen.

    Das adelt. Monkeys und Milburn dürfen aber nicht mal den gleichen Zungenschlag haben? Die kommen aber aus demselben Land. Sogar aus derselben Stadt. Ehrlich, Arctic Monkeys sind nicht die erste Band, die mit einem neuartig-eigenständigen Albumknall eine dicke, nachrollende Lawine ausgelöst haben. Sonst machten nicht Ende 2006 noch Bands Debütalben, die von Franz Ferdinand sein könnten. Es wäre den Monkeys zu wünschen, dass sie nicht von Nachahmern hinterrücks plattgerollt werden, aber im Fall Milburn würden die sich über Erfolg sogar freuen. Die schon als Toursupport engagierte Band legt eine ähnlich lässige Art an den Tag, zackige Parts auf den Punkt zu knallen, wie die großen Sheffield-Nachbarn. Lässige Kaiser Chiefs-/Libertines-Hooks häkeln sie auch scheinbar mit links in das instrumentelle Feuerwerk ein. Will meinen: Es hätte schön in die Hose gehen können, sich die Arctic Monkeys als musikalische Grundlage zu nehmen, aber Milburn reiten sich damit nicht in den Matsch. Sie machen einfach Spaß. Und das quasi von oben genehmigt. Jetzt also unterm Tisch die Beine kreuzen, pupsen und richtig entkrampfen. Dann den Moment genießen. Weil die schlechten Kopien von ganz alleine kommen.
    Philipp Welsing – 8

    Sheffield ist das Liverpool des Jahres 2006. Das will nicht nur bedeuten, dass das musikalische Potenzial der Stadt kurz vor der Explosion steht, sondern auch, dass das gegenwärtige musikalische Aushängeschild seinen Schatten auf alles und jeden wirft: Die Arctic Monkeys sind überlebensgroß. Milburn ist eine dieser Bands, die ihre Sache eigentlich gut machen, und offensichtlich viel Spaß bei dem haben, was sie tun. Nur leider gibt es sie schon. Als echte Yorkshire-Lads merkt man ihnen die Herkunft mehr als deutlich an. Schließlich haben sie sich nach einem Hundert-Seelen-Kaff im nördlichsten Teil des Lake Districts benannt. Jenseits der so genannten „foot/strut“-Grenze aufgewachsen, hinter der das „u“ der einzig geliebte Vokal zu sein scheint, wird ihr Akzent ganz selbstbewusst als Yorkshire-Cockney genutzt. „What about next time?“ Zuviel Lokalpatriotismus kann auch schaden, deshalb blicken Milburn auch über die Steilküsten der Insel hinaus bis nach New York und hängen sich direkt an die Strokes, um ihre Grinsekatze mit catchy Gitarrenriffs zu füttern. Die Dramaturgie ihrer Songs bewegt sich dabei zwischen „I Bet You Look Good On The Dancefloor“ und einem blitzblank geputzten „Reptilia“. „Wir wollten ein Album machen, dass die Kids auch in 15 Jahren noch aus dem Plattenregal ziehen werden“, wünscht sich Sänger Joe Carnall. Better luck next time. Who the fuck are Milburn?
    Oliver Schröder – 5

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    VÖ: 01.02.2008