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    Red Sparowes
    Every Red Heart Shines Towards The Red Sun

    VÖ: 13.10.2006 | Label: Neurot/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Red Sparowes - Every Red Heart Shines Towards The Red Sun

    Das Gitarrenorchester ist zurück. Kernkräfte von Isis, Neurosis und Halifax Pier meißeln ihre Soundmonolithen weiter, die Vocals müssen weiter draußen bleiben.

    Vielleicht sind Red Sparowes das Zünglein an der Waage, wenn es darum geht, den Begriff Ambient auch für Gitarrengemachtes zu etablieren. Europäische Kollegen wie Mogwai oder Cult Of Luna haben dazu beigetragen, lärmendes Gitarrenwerk in den Kanon jener Klänge aufzunehmen, die lieber Leinwand sind als Farbe. Wie auf dem Debüt „At The Soundless Dawn“ verzichten Red Sparowes konsequent auf Gesang. Stattdessen tobt man das textuelle Mitteilungsbedürfnis mit Songtiteln wie „The Great Leap Forward Poured Down Upon Us One Day Like A Mighty Storm, Suddenly And Furiously Blinding Our Senses“ aus. Achtung, das war keine Übung. Lange Songtitel sind bei den Saiten-Surrealisten ebenso der Regelfall wie zehnminütige Schwerstgeburten und wohlfeil terminierte Noise-Ausbrüche. Einmal wird man Zeuge, wie die Kompetenz am Griffbrett sich ganz dem Moment überlässt, dann wieder geben sich die praktizierenden Postrocker versöhnlich bis folkloristisch. So in „A Message Of Avarice…“, in dem die Pedal-Steel-Gitarre Americana als Rocksymphonie in den Staub malt und damit eher 16 Horsepower zuzwinkert als alten Bootlegs von King Crimson. Die mit Rauschen unterlegten Piano-Miniaturen in „And By Our Own Hand…“ huldigen energisch Ambient-Urvätern wie Eric Satie und Brian Eno, die mit einer „Musik zum Weghören“ noch nicht mal Schlechtes im Sinn hatten. Begreifbare Strukturen enthalten auch Red Sparowes dem Hörer mit einer marottenhaften Sturheit vor. Vielleicht ein Grund, immer wieder in den Psycho-Rollercoaster zurückzuwollen.

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