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    Ian Love
    Ian Love

    VÖ: 26.01.2007 | Label: Arctic Rodeo/Alive
    Text:
    9 / 12
    Ian Love - Ian Love

    Nach einem wilden Leben und Teilzeit-Mitgliedschaften bei Rival Schools u.a. fasst der New Yorker sein Runterkommen auf einem liebevollen Album zusammen.

    Erst mal: Hut ab vor dem Mut, in der gegenwärtigen Situation des Musikgeschäfts ein neues Label zu gründen. So geschehen mit Arctic Rodeo aus Hamburg, die uns gleich mit einem formidablen Einstand beglücken. Ian Love ist ein Wanderer, musikalisch wie persönlich. Vom Post-Hardcore mit Die 116 über Walter Schreifels’ Rival Schools zu seiner eigenen, eher ruhigen Band Cardia ist es ein weiter Weg – ebenso weit wie von der High School of Performing Arts über eine schwere Heroinsucht bis hin zum glücklich Familienvater. So die Geschichte von Ian Love im Schnelldurchlauf, die sich nun als geballte Lebensweisheit, verpackt in ruhig schwingende Töne, auf dem Album bündelt. Die Basis seiner behutsam oszillierenden Nachdenker-Tunes ist Americana-getriebene Folkmusik mit allem, was dazu gehört: dezent gezupfte Gitarren, Slide- und Pedal Steel-Geweine, leise Beats und eine Stimme, die ständig wie entrückt zwischen den Harmonien zu hängen scheint. Doch von dort ufert er aus – seine Musik wird bestimmt durch ein getragenes, fast transzendentales Dahingleiten, durch weit ausholende Klangentwürfe, die sich wie auf einer blühenden Sommerwiese in alle Richtungen zerstreuen, nur um im richtigen Moment wieder zueinander zu finden. Alles ist weit, nichts beliebig oder unkonkret und die Platte ein weiterer Beweis für die wahnsinnige Vielschichtigkeit zeitgenössischer Singer-/Songwriter. Eine neue Facette, ein weiteres Gesicht, ein zusätzlicher Farbton, zu dem man Abends gern den Heimweg antritt. So macht Feierabend Spaß.