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    Benjy Ferree
    Leaving The Nest

    VÖ: 26.01.2006 | Label: Domino/Rough Trade
    Text:
    8 / 12

    Weil Domino nicht nur Britenspunde entdeckt: liebenswerter Indiefolk vom amerikanischen Kindermädchen mit Einzelgängerbart und D.C.-Attitüde.

    Benjy Ferree sieht so gar nicht aus wie seine prominent gehypten Labelmates von der anderen Seite des Ozeans. Wo Franz Ferdinand oder Arctic Monkeys schicke Schuhe und Pubertätsnarben tragen, versteckt der gescheiterte Schauspieler sein Gesicht hinter der üblich bescheiden-präsenten Behaarung, die etwa auch Home Of The Lame und Badly Drawn Boy ziert und jeder Frage zuvorkommt: Der macht das alleine und für sich. Was nicht heißen soll, dass der einstige „Hairy Poppins“ und spätere Barkeeper den ordentlich instrumentierten Weg seines folkigen Indiepop völlig ohne Begleitung geht – hat ihn doch kein Geringerer als Fugazi-Trommler und Produzent Brendan Canty von der Theke ins Studio geholt. Dort gingen die zwei mit frischer Fröhlichkeit und der Hilfe verschiedener Streicher, Schlagzeuger und Ferrees eigener Klangsammlung ans Werk, ein Album zu machen, zu dem man schunkeln und weinen kann. Das viel akustisch zupft und klimpert, fast nie ganz einsam singt und sich einmal, im zweiten Song, sogar ziemlich nach Garage anhört. Das mal zum Pfeifen und mal zum Summen einlädt, an dessen schönsten Stellen sich ein bluesig-herziges „Lalalala“ im Dreivierteltakt genauso weise anhört wie ein schlicht-sehnsüchtiges „I miss her/ Please tell her“. So viele lebensweise kleine Einfälle zwischen der Fußwipperöffnung „In The Countryside“ und dem Schlaflied „In The Woods“, so wenige Ausfälle, nie ein totaler. Noch kein Hitalbum, aber eins, das es trifft.

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