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    The Walkmen
    A Hundred Miles Off

    VÖ: 13.10.2006 | Label: Talitres/Rough Trade
    Text: Patrick Grossmann
    7 / 12
    The Walkmen - A Hundred Miles Off

    Wie es wohl klänge, hätten sich Velvet Underground Bob Dylan vors Mikro geholt? Ziemlich strange. Nicht immer charmanter Pop-Dilettantismus aus Harlem.

    So sehr man es auch versucht, His Bobness geht einem partout nicht aus dem Sinn, sobald dieser Mann mit dem schönen Namen Hamilton Leithauser seinen Mund öffnet. Zu ähnlich dieses Übers-Ziel-Hinausschießen der hohen Noten, zu knödelig-harzig das Timbre. Die Musik freilich tanzt auch auf dem inzwischen dritten Wurf der Wahl-New-Yorker (einige Mitglieder spielten ehedem bei Jonathan Fire*Eater) auf einer ganz anderen Hochzeit. Zu nachtschlafender Zeit scheint sie sich durch rauchige Spelunken zu wühlen, in denen – wie im bezeichnenden Opener „Louisiana“ – oft auch ein windschiefes Piano oder eine vermoderte Orgel in der Ecke steht. Schlingert hier Bourbon-getränkt und Trompeten-befeuert dem nächsten Südstaaten-Karneval entgegen, um kurz Willy DeVille die beringte Cajun-Pranke zu schütteln, nur um im nächsten Moment wieder Warhols Factory und ihrem Hohelied auf den geheiligten Avantgarde-Dilettantismus Tribut zu zollen. Das ist beizeiten aufrüttelnd bis ansteckend („Lost In Boston“), relativ häufig okay und manchmal einfach bloß nervig in seiner waidwunden, zerschossenen Flüchtigkeit („Tenley Town“, „This Job Is Killing Me“). Jedenfalls fällt es schwer, die neue urbane Hoffnung in alledem zu sehen, die mancher US-Kollege im Vorgänger „Bows And Arrows“ erblickt haben will. Wer wie ich seit jeher mit Dylans Genöle auf Kriegsfuß stand, dürfte Herrn Leithauser sowieso nach geschätzten drei von zwölf Tracks zum Teufel wünschen. The personal taste, it isn’t a-changin‘.

    weitere Platten

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    VÖ: 17.10.2008