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    Audrey
    Visible Forms

    VÖ: 24.11.2006 | Label: Sinnbus/Alive
    Text:
    10 / 12

    Im-weitesten-Sinne-Postrock-Musik, die schwebt wie Eisnebel über stillen skandinavischen Gewässern. Ein echtes Kunststück zwischen Wärme und Distanz.

    Wenn diese neun epischen Klangentwürfe die laut Albumtitel „sichtbaren Formen“ ihrer Musik sind, möchte man die unsichtbaren Ideen vielleicht gar nicht kennen lernen – man würde sich vermutlich hoffnungslos verlieren. Denn schon hier, auf diesem ersten Longplayer des rein weiblichen schwedischen Quartetts, kann man sich nach Herzenslust in Klängen, Schichten, Harmonien, Blechbläsermonolithen, verhuschten Stimmen und meist nur zart angedeuteten Rhythmen verlaufen, fallen lassen und selbst vergessen. So klingt wohl das Ergebnis, wenn sich zugleich musikalisch bewanderte und doch um feminine Sinnlichkeit bemühte Hände an den Postrock machen. Da klingt nichts mehr nach Keller, Kopf oder Krachwüste, sondern nach vier Frauen, die zart weinende Pianos und Celli bedienen können, die Melodien mögen, die aber ebenso gern das Gewohnte aufbrechen und schnöde Akkordlehre ignorieren. Die, mit einem Wort, etwas erzeugen, das voll und ganz das Ihre ist – und nur hier und da an etwas erinnert, das wie Lampshade ohne Rock oder The Album Leaf mit Frauengesang gemahnt. Das klingt so schön, dass einem ganz warm ums Herz wird, gleichzeitig aber auf eine angenehme Weise immer zu weit weg, um es greifen zu können. Nein, Audrey wollen dich ganz sicher nicht besitzen, sie wollen dich becircen – um dich dann mit deinen Träumen, Gedanken und Erwartungen ganz schön allein zu lassen. Indes: Wenn man sich dabei so gut fühlt, ist man gern mal allein.

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