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    Stuart A. Staples
    Leaving Songs

    VÖ: 26.05.2006 | Label: Beggars/Indigo
    Text: daniel gerhardt
    8 / 12
    Stuart A. Staples - Leaving Songs

    Weil die Trauer keine Sommerferien kennt: das zweite Soloalbum des untröstlichen Sheriffs von Nottingham.

    Seine Tindersticks machen zwar gerade ein kleines Päuschen. Aber deshalb abschalten, die Füße hochnehmen, das Leben genießen? Kommt für einen wie Stuart A. Staples ja doch nicht in Frage. Das erste Soloalbum „Lucky Dog Recordings 03-04“ wurde letztes Jahr zusammen mit der Ankündigung veröffentlicht, dass sein Nachfolger bereits in den letzten Zügen liege, 2006 erscheinen solle. Und einer wie Staples, der hält natürlich seine Versprechen. Er weiß, dass da draußen eine große Menge hilfloser Leidgenossen auf ihn wartet, er weiß, dass nicht nur sein Aschenbecher immerzu halbleer ist. Und er weiß wahrscheinlich auch, dass er – wenn schon nicht das eigene – wenigstens ihr Leben ein kleines bisschen besser machen kann. Also singt er weiter. Von Abschied und Ende, alten Freunden und neuen Wegen ins Unglück. Die Musik dazu zieht nach den zurückgenommenen „Lucky Dog Recordings“ nun wieder alle Register, klingt ungeheuer elaboriert und präzise. Edle Holzbläser duften nach Möbelpolitur, ehrwürdige Streicher halten die Nasen hoch. Und wenn der Jazzbesen mal etwas aufgeregter übers Schlagzeug fegt, ist selbst der Weg zu den beschwingten Belle & Sebastian nicht mehr weit. Hier singt allerdings kein verschmitzter Dandy. Hier kriecht einem die dunkelste Seite des Lebens aus Staples‘ sauber geteerter, whiskykranker Kehle entgegen. Ein untröstlicher Trostspender.

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    Arrhythmia

    VÖ: 15.06.2018