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    Die Kleinen Götter
    Der Schatz der Riffpiraten

    VÖ: 19.09.2005 | Label: Mossbeach / Al!ve
    Text: Armin Linder
    7 / 12

    Ein lautes Knarren. Zitternde Hände öffnen die Schatztruhe hoch. Das also soll „Der Schatz der Riffpiraten“ sein? Eine Handvoll Ärzte-CDs?

    Man weiß ja vorher nie, was drin ist in diesen Piraten-Truhen. Goldtaler, so weit das Auge reicht? Klapprige Skelette von aufmüpfigen Meuterern? Abgestandenes Wasser mit beschwingt Ringelreihe tanzenden Pest-Bakterien? Merkwürdig mag er ja sein, der Schatz, den uns Die Kleinen Götter aus Konstanz da überbringen. Aber im Bodensee finden sich halt nun mal etwas andere Sachen als in der Karibik. Und außerdem hätte es schlimmer kommen können. Sie sind ja noch gut erhalten, die Ärzte-Devotionalien, die Die Kleinen Götter uns zusammengefasst als „Der Schatz der Riffpiraten“ auftischen. Fragwürdiger Humor inklusive. Das fängt bei der Digipak-Verpackung an. „Die Kleinen Götter sind Dani Debilo (dr), Till Toll (voc), Schwester Tino (git, voc) und Bassgott Schock (bs)“. Nun gut, das muss man nicht lustig finden. Dafür hat das „Diese CD gehört:“-Feld in der Innenhülle fast schon wieder Charme. Wie auch die meisten Songs. Angefangen vom Wir-sind-die-Geilsten-Statement „Unsterblich“. Über das mit Bela-Gedächtnis-Organ intonierte „Louis“, das auf Stadionrock umschwenkende „Springen“, das emolastige „Hotel mit Meerblick“, die flotten Einminüter „1976“ und „Misty May“ oder dem arschcoolen „Tage wie diese“. Bis hin zum augenzwinkernd trauernden „Seattle ist tot“. Es fehlen zwar die ganz großen Momente, und letztlich sind Die Kleinen Götter nur halb so versiert, halb so feist und vor allem halb so schamlos wie die berühmten Vorbilder aus Berlin. Aber hey, solange Die Beste Band Der Welt weiterhin eine halbe Ewigkeit für jede neue Platte braucht, geht man doch gerne mit der zweitbesten (na ja) auf Schatzsuche.

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