Die Band, die sich selbst als die „original passive-aggressive Popstars“ bezeichnet, konnte auf ihren ersten beiden Alben Anfang der Neunziger bereits belegen, daß sie mit ihrer Mischung aus musikalischer Düsternis und weiblicher Leadgesangs-Harmonie eine ganz eigene Vorstellung von dunkler Popmusik verfolgen. Auch das neue Album des Multi-Instrumentalisten Dean Garcia und der Sängerin Toni Halliday ist wieder Pop im weitesten Sinne. Der dunklen Seite des Genres sind sie treu geblieben und haben zudem die Zeichen der Zeit erkannt: Fräsende Gitarren und ein eher dreckiger Grundtenor bezüglich der Stimmung treten neben eine erheblich computerisierte Klangbildausstattung, die ungehemmt in zeitgemäßen Big-Beat-Territorien wildert und zuweilen schwer an Prodigy erinnert. Damit die Sache nicht zur bloßen Trendkopie ohne tatsächliche Substanz verkommt, wurden für die Produktion versierte Elektronik-Väter (darunter Tim Simenon, Alan Moulder und Flood) engagiert. Wem die Grundidee, Elektro-Pop mit weiblichen Stimmen zu koppeln, grundsätzlich sympathisch ist, Garbage dann aber doch zu poppig findet, ist mit Curve gut beraten.
