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    Scott Walker
    The Drift

    VÖ: 05.05.2006 | Label: Beggars/Indigo
    Text: Jan Bauckhorn
    9 / 12
    Scott Walker - The Drift

    Kunst und Klaustrophobie. Dauergrenzgänger Walker im Banne härtesten Kopfkinos und mit schwarzen Schatten auf der Seele.

    Wer die Vorgängeralben „Climate Of Hunter“ (1984) und „Tilt“ (1995) kennt, mag eine ungefähre Vorstellung davon haben, was es bedeutet, wenn der ehemalige Walker Brother ein paar Spulen Magnetband zur Veröffentlichung freigibt. Der Mann, der einst verkündete, die Sonne werde niemals wieder scheinen, scheint zumindest für sich selbst diese Prophezeiung wörtlich genommen zu haben. Mit den hier evozierten, diffus-alptraumhaften Szenarien möchte man selbst nicht zulange alleingelassen werden. „The Drift“ sind 70 Minuten hochaufwendig arrangierter, düsterster und auch keinesfalls künstlerisch unverquaster Stoff zwischen Avantgarde-Postrock, Klassik und Breitwandsoundtrack, der sich weniger den Regeln klassischen Songschreibens als vielmehr denen des Hörspiels verpflichtet zu fühlen scheint. Ob man das immer alles teilen oder verstehen muss, sei dahingestellt: der 63-Jährige untermauert im fünften Karrierejahrzehnt seinen Außenseiterstatus als kompromissloser „Altstar“, der auch nach erledigter Popkarriere noch weitaus Substantielleres zu leisten weiß. Ein Denkmal.

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