Against All Authority
The Restoration Of Chaos & Order

„Question authorithy as often as it questions you“, rät die Bildzeile zu einem bewaffneten Polizistenaufmarsch im düster gehaltenen Textheft. Für Against All Authority gilt auch 14 Jahre nach ihrer Gründung: Der Bandname ist gleichzeitig das erste Gebot. Wer blind, taub und stumm hinterher trottet, verplempert mit seinem Recht auch gleich seine Pflicht, Autoritäten in Frage zu stellen. Letzteres wiederum tun unsere fünf Nonkonformisten aus Miami auf „The Restoration Of Chaos & Order” ohne Unterlass. Der Soundtrack zum politischen Weckruf klingt nach allem, nur nicht wie geschmiert. Against All Authority lassen es auf ihrem neunten Album quietschen und scheppern. Sie wetzen los, straucheln, fangen sich wieder und rempeln den Weg frei. Der führt die Ska-Punks auf die Tanzfläche, wo Ellenbogen und Beulen warten: „I just wanna start a circle pit/ Right here, right now/ I’m sick of it.” So simpel platzen sie nicht immer raus, trotzdem: Poetische Losungen, politische Lösungen sucht man hier vergeblich. Stattdessen gibt’s schrottig-schmissigen Streetpunk mit harten Bandagen, einigen gut sitzenden Downbeats und dem wohldosierten Drive einer kubanischen Trompete. Mehr Punk als Ska, mehr recht als schlecht.