Radio Birdman
Zeno Beach

Parallelen zu den New Yorkern gibt es bei den 1974 gegründeten Proto-Punks aus Sydney so einige. Auch Radio Birdman brachten es auf nur zwei Alben, wovon das zweite, „Living Eyes“ von 1981, außerhalb Australiens gar nicht mehr veröffentlicht wurde. Wie die Dolls haben auch Radio Birdman die verdiente Wertschätzung erst lange nach ihrer Auflösung erfahren. Heute ist ihr Debüt „Radios Appear“ ein Klassiker, auf den sich down under so ziemlich jede Rockband von Silverchair bis You Am I (deren Drummer Russell Hopkinson auf diesem Album trommelt) beruft. Mit dem dieses Jahr verstorbenen Gründungsbassisten Carl Rorke haben sie nun auch eine Vertretung im Rock’n’Roll-Himmel. Die Protagonisten, Sänger Rob Younger und Gitarrist Deniz Tek, sind allerdings noch bestens in Form, wie die sporadischen Live-Shows seit der ’96-er Reunion zeigten. Und auch das neue Album „Zeno Beach“ klingt so frisch, inspiriert und energisch, als befände sich die Band in ihrer Blüte. Auf Neuerfindung wurde dankenswerterweise verzichtet, vom programmatischen Eröffnungstitel „We’ve Come So Far (To Be Here Today)“ bis zum abschließenden Titelsong, einer für die Band recht ungewöhnlichen, doch sehr würdigen Sommerrock-Hymne, freut man sich hier an klassischem Birdman-Songwriting im gewohnt rauen Birdman-Sound. Willkommen zurück!