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    The Album Leaf
    Into The Blue Again

    VÖ: 08.09.2006 | Label: City Slang / Rough Trade
    Text:
    The Album Leaf - Into The Blue Again

    Zurück in die Depression. Dabei ist Jimmy LaValles Musik doch stark erhebend. Dieses Album ist der Ausläufer des Island-Hochs. Ähnlich ätherisch, aber mit mehr Hang zum Song.

    Trotz gepflegter Bands wie The Locust oder The Black Heart Procession, The Album Leaf steht 2006 felsenfest für Jimmy LaValle. Das ist seine Band. Ihr widmet der Kalifornier seine größte Aufmerksamkeit. Und in diesem Falle sechs Monate Exil zum Schreiben. Das letzte – isländische – Kind „In A Safe Place“ mit schwebenden überirdischen Schönheiten wie „Thule“ und „On Your Way“ ist auch kein Album, was man kurz im Vorübergehen toppt. Das wusste er sicher. LaValles Lösung: sich auch bei den neuen Songs Zeit lassen, das im hohen Norden Entdeckte weiterverfolgen und mit einem Hauch des Songverständnisses der Black Heart Procession anreichern. Vielstimmige Klangteppiche. Langsam zitternder Halle. So beginnt dieser Ausflug ins Blaue. Dann folgt der erste richtige Track, und es wird klar: Island hat LaValle ein hohes Maß an Vorsicht beschert. Ihm durch Isolation und jene Stille, die dem Land anhaftet, die Ruhe gegeben, so zaghaft wie eben möglich zu sein. Immer kurz vor dem Zerbrechen oder völligen Verschwinden. Eine steinalte umgebaute Scheune außerhalb von Seattle als Aufnahmeort hatte sicher keinen wirklich aufwühlenden Effekt auf den Musiker, doch merkt man, dass es bei „Into The Blue Again“ ein klein bisschen kerniger zur Sache geht. Wen das Island-Spektakel der luftigen Höhen trotz viel Geduld einzuschläfern drohte, der findet hier das genau richtig abgestimmte Verhältnis von leise zu deutlich präsent. Glitt einem „In A Safe Place“ durch die Hände, ohne ein Härchen auf dem Handrücken aufzustupsen, schmiegt sich das hier fühlbar an. „Writings On The Wall“ hätte gar seinen Platz auf „The Spell“, dem letzten, wunderbaren Album von The Black Heart Procession, gefunden. Hier klingt es dafür aufrichtend statt niederdrückend. Zumeist finden sich Instrumentals, die durch herrlichen Pling-Plang verzücken. Die forttragen, anstatt wirkungslos in der Luft zu zergehen. Wie eingangs erwähnt, ist die Musik von The Album Leaf erhebend. Ein einzigartiges Schönklang-Spektakel ohne Klischees, das den eingeatmeten Geist von Sigur Rós innehat, die Geduld von Múm besitzt, die ausgetüftelte Elektrofeinheit von Notwist oder Björk. LaValles Island-Hoch zieht schönste, fein gesponnene Ausläufer nach sich. Und wie schon der liebe Kollege Krüger die Anziehungskraft des Vorgängers schwer beschreiben konnte, so zieht auch hier der Autor sprachlos seinen Hut und empfiehlt ein paar Stunden andere Welt mit dieser Musik.

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