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    Madsen
    Goodbye Logik

    VÖ: 11.08.2006 | Label: Vertigo / Universal
    Madsen - Goodbye Logik

    4-Ohren-Test


    Es ist erstaunlich wie sich die Madsens entwickelt haben. Nach dem sensationellen Erfolg des Debüts schieben sie souverän ein Album voller Hits hinterher. „Du schreibst Geschichte“, „Unzerbrechlich“ oder „Happy End“ wickeln durch ihre Melodien sofort um den Finger, bei „Produkt“ kommt sogar ein kräftiger Schuss Mando Diao hinzu. Ein süßes Gefühl für jeden, der die Band live erlebt hat und sich die Tracks in ihrer Umsetzung vorzustellen vermag. Jedoch, und das soll nicht unerwähnt bleiben, verdirbt die allzu stark beigeschliffene Produktion an vielen Stellen den Spaß. Vor lauter Gier nach Melodien werden die Gitarren, wird alles Schmutzige nach hinten gedrückt, und die Band gerät an den Rand des Schlagers. „Piraten“ wäre so ein Beispiel, das auch textlich hätte überdacht werden müsste. „Wir haben nichts, wir sind nur zu zweit/ Wir sind so wie Bonnie und Clyde“, und dann segeln die Piraten auf ihrem Geisterschiff, die nichts zu verlieren haben, über den weiten Ozean. Die wären besser im Hafen geblieben, da hätte man sich ruhig die Zeit nehmen können, eine Umschulung zu beantragen bzw. nach Ersatz zu suchen. Trotzdem bleibe ich dabei: Unterm Strich ist „Goodbye Logik“ bei all der Pro7haftigkeit seiner Produktion und einiger merkwürdig lauer Textstellen ein großartiger Fundus toller Songs, der sich erst auf der zweiten Hälfte der Platte richtig entfaltet und live mit 100-prozentiger Sicherheit funktioniert.

    Carsten Schumacher 8



    Schade. Madsen waren mit ihrem Debütalbum das ersehnte Beispiel dafür, dass man es auch mit deutschem Gesang durchaus rabiat krachen lassen kann, ohne dass die Texte dabei krampfhaft lustig oder übertrieben politisch sein müssen. Das Zusammenspiel von entfesselten Gitarren, treibenden Beats und intelligenten, emotionalen Worten funktionierte hier wie selten zuvor. Und nun? Die schnörkellose Ruppigkeit, mit der der All-Areas-Track „Unzerbrechlich“ noch überzeugt, ist weitestgehend dahin, man will sich anscheinend einreihen in die Liga der intellektuellen Gitarrenpop-Bands, die auch im Lehrerzimmer gehört werden. Nicht dass sich Madsen zwischen Virginia Jetzt!, Elke und Tomte in schlechter Gesellschaft befänden, aber die Intensität der Letztgenannten erreicht „Goodbye Logik“ nur ganz selten, und in der eigenen Liga zu spielen, das ist doch eh viel schöner. Melancholisches Geschrammel wie bei „Piraten“ findet man in hiesigen Gefilden zur Genüge, und Songs wie „Der Moment“, „Happy End“, „Ein Produkt“ und ganz besonders „Ich rette die Welt“ tendieren schon stark in Richtung Trantüten-Pop, wie man ihn auch gerne mittags im Riesel-Radio spielt. „Ein Sturm“, „Ich komme nicht mit“ oder die Single „Du schreibst Geschichte“ haben unbestritten Ohrwurm-Charakter, doch stellt sich auch hier schnell der „Reicht schon“-Effekt ein, weil die Lieder zu sehr an der von betont eingängigen Melodien geglätteten Oberfläche verhaftet bleiben.
    Schade.
    Dirk Siepe 5

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