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    The Hidden Cameras
    Awoo

    VÖ: 04.08.2006 | Label: Rough Trade/Sanctuary
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Knallbunt, quietschvergnügt und leider nur noch lauwarm: das drollige Treiben der kühnsten Trampolinspringer im Indiepop.

    Auch eine Art von Kunststück: Da kommt Hidden-Cameras-Frontfotograf Joel Gibb schon aus Kanada, das mal mindestens ständiges Mitglied im Sicherheitsrat wäre, wenn es eine Indierock-UNO gäbe, und was macht der Typ? Langweilt sich dort zu Tode und zieht deshalb nach… Berlin. Es ist nicht bekannt, ob die ungefähr zwölf anderen Mitglieder der Band ihrem Boss folgten, um gemeinsam im Keller von Klaus Wowereits Bürgermeister-Palast die größte Schwulen-WG unserer schönen Hauptstadt aufzumachen. Es lässt sich aber zumindest festhalten, dass die dritte Cameras-Platte „Awoo“ wie das Album eines Mannes klingt, dem selbst in Kanada noch langweilig wird. Jeder Song ein Zappelphilipp, kein Instrument, das nicht zumindest mal ausprobiert würde. Hyperaktives Gehopse wie „Lollipop“ legt den Verdacht nahe, dass die gesamte Platte in einer Hüpfburg aufgenommen wurde, und das tapsige „Follow The Eyes“ schliddert zwischen ausschwärmenden Streichern und gezupftem Kontrabass nur knapp am „Stand By Me“-Plagiat vorbei. Traditionell fehlt diesem quatschköpfigen Trubel natürlich jeder rote Faden. Es wiegt aber ohnehin viel schwerer, dass Gibb diesmal nur sein B-Songwriting hervorkramt und viel zu viele Stücke nicht über luftige Unterhaltungsmusik hinauskommen. Es wäre deshalb gar nicht schlecht gewesen, wenn er sich einfach mal eine Zeit lang gelangweilt hätte.

    weitere Platten

    Age

    VÖ: 24.01.2014

    Mississauga Goddam

    VÖ: 12.07.2004

    The Smell Of Our Own

    VÖ: 07.04.2003