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    MIA.
    Zirkus

    VÖ: 21.07.2006 | Label: Columbia / SonyBMG
    Text:
    8 / 12

    Diese Band gehört hier und jetzt verteidigt, denn schon wieder haben sie eine grandiose Single gemacht und lassen ein gutes Album ohne Allüren folgen.

    So, jetzt mal bitte kurz die – durchaus entscheidende – Frage vergessen, ob MIA. nach Patriotismusdebatte und Eurovision Songcontest-Auftritt jemals wieder glaubwürdig sein können. Auch das MIA.-Dogma, auf jeden Fall provozieren zu wollen, gehört in diesem Augenblick aus dem Raum gefegt. Nehmen wir „Zirkus“ als das, was es ist: ein deutsches Popalbum, und zwar eines mit Relevanz, da muss man nur die Single „Tanz der Moleküle“ hören und sehen, was dieses Lied mit den Menschen macht – in Autos, aus deren Radios es klingt; in den Clubs, aus deren Boxen es schallt. Es rührt, belebt, macht neidisch, weckt Sehnsüchte. Es hat alles, was seinerzeit „The Time Is Now“ von Moloko auszeichnete, es ist ein Geniestreich – und nach ähnlich guten Singles auf dem Vorgänger „Stille Post“ kann das irgendwie kein Zufall mehr sein. Dafür steht auch der kurvenreiche, melodische, wavige Gitarrenpop von „Uhlala“, „Two Pieces“ und „S.O.S.“ sowie der funkende Ethno-Groove des auch lyrisch wertvollen Liedes über Liebe namens „Floß“. Natürlich ist hier nicht alles so gut. Mitunter prüfen die Berliner noch immer das Nervenkostüm, allerdings nicht mehr durch ihre Zickigkeit, sondern durch etwas zu viel Geradlinigkeit – allen voran im banalen „Engel“ sowie während der Kinderdisco des Titelsongs. Aber das sind Nebenschauplätze. In der Hauptsache ist die Platte ein formidables Album, das man vorbehaltlos mögen kann.

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