Robin Guthrie
Continental

Die stolzen Besitzer der wunderbaren Cocteau-Twins-Singlesammlung „Lullabies For Violaine“ wissen um die Magie einer der wirklich einzigartigen Bands der Indie-Welt. Die Atmosphäre des Gitarrenspiels von Robin Guthrie war für den Milch-und-Honig-Klang der Gruppe genau so prägend wie Elizabeth Frazers Stimme. „Continental“ ist Guthries zweites Soloalbum. Das Debüt unter eigenem Namen war vor allem eine dröhnende Ambient-Endlosschleife, diese Platte – wenn auch ebenfalls instrumental – ist greifbarer, markanter. Sie hat kleinere Ausbrüche und Strukturen, besonders erfahrbar auf dem Höhepunkt „The Day Star“, das auch von Sigur Rós stammen könnte. Sowieso gehören die Isländer zu großen Fans von Guthries Werk, und auf seine Weise verbeugt sich der Meister nun selbst vor seinen Ziehsöhnen aus dem hohen Norden. Das gelingt ihm nicht immer zwingend, aber auf einem durchweg beachtlichen Niveau.