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    Morning Runner
    Wilderness Is Paradise Now

    VÖ: 28.04.2006 | Label: Parlophone / EMI
    Text: oliver schröder
    6 / 12

    Sympathische Jungs aus Reading lösen mit hymnischen Britrock penetrante Ohrwürmer im Kopf aus – leider hauptsächlich von den Songs anderer Bands.

    Offenbar war in dem eng gezogenen Kreis aus Coldplay, Veils und Keane tatsächlich noch ein winziger Spalt frei. Dahinein haben sich nun Morning Runner gequetscht, nicht ohne dafür einiges an Wiedererkennungswert abschleifen zu müssen. Dabei mangelt es weder am Songwriting noch Talent, eher an der Präsentation. Mit ihrer ersten Single vor zwei Jahren hat alles noch ganz nett angefangen. „The Great Escape“ ist ein luftiger Popsong, leicht aufgeraut durch einen moderat rockenden Refrain. Überhaupt funktionieren die lauteren Uptempo-Nummern wesentlich besser als die Balladen: Verzerrte Gitarren dämmen den ausufernden Pathos ein, sorgen für Profil und bilden ein Gegengewicht zur überschwänglichen Süße des Gesangs. Bei der aktuellen Single sieht das ganz anders aus. Die Nähe zu Coldplays „Yellow“ ist allzu offensichtlich, auch wenn im zweiten Teil des Songs etwas aufs Tempo gedrückt wird. Chris Martin war auf der Support-Tour dementsprechend angetan von der Band. Gitarrist Matthew Greener scheint sich der Affinität zu den etablierten britischen Popbands bewusst zu sein, wenn er betont, dass auf „Wilderness Is Paradise Now“ ausschließlich sie selbst zu hören seien. Morning Runner bieten die Ecken und Kanten, die bei „X & Y“ gefehlt haben, allerdings wäre es wünschenswert, wenn eine Rezension der nächsten Platte ohne die o.g. Bands auskommen könnte.