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    PeterLicht
    Lieder vom Ende des Kapitalismus

    VÖ: 28.04.2006 | Label: Motor/Warner
    Text: wolfgang kienast
    7 / 12

    Ein Albumtitel von globaler Klotzigkeit, dem zuckersüße Melodien folgen. Das irritiert, doch wer sich darauf einlässt, kann Entdeckungen machen.

    Hier hat jemand länger hingeschaut als der durchschnittliche Beobachter. PeterLicht verknüpft auf „Lieder vom Ende des Kapitalismus“ handfeste Slogans und große Gesten mit privater Perspektive. Und weil es in jedem Leben die pathetischen Momente gibt und der Einzelne immer auch Teil großer Zusammenhänge ist, hat das nicht einmal eine Schieflage zur Folge. Er formuliert dabei nicht larmoyant wie Blumfeld, nicht durchschaubar zornig wie oft die Sterne, subtiler als Bernd Begemann. Das macht PeterLicht sympathisch, aber auch unauffälliger. Da er jedoch spätestens seit seinem „Sonnendeck“-Hit die Öffentlichkeit scheut und es vorzieht, den Unbekannten zu mimen, dürfte das gewollt sein. Doch Vorsicht, die Unscheinbarkeit ist nur Fassade. Es lohnt, genauer hinzuhören. Seine Texte besitzen gut getarnte Doppelbödigkeiten, die man nicht unbedingt vermutet. Vor allem nicht im gegebenen musikalischen Umfeld. Melodien und Arrangements kommen mitunter dem Schlager bedrohlich nahe. Wer das klebrige Bonbon schluckt und Gefallen daran findet, kann vom multimedialen PeterLicht neben diesem dritten Album auch Theaterproduktionen und ein Buch bekommen.

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