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    Kimya Dawson
    Remember That I Love You

    VÖ: 12.05.2006 | Label: K Records/Cargo Records
    Text: daniel gerhardt

    Wo vors „Folk“ noch ein „Anti-“ gehört: Adam Greens ehemalige Ziehmama und ihr neues Album. Ein liebenswürdiger Hühnerhaufen.

    Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder ist Kimya Dawson verrückt, oder wir sind zu normal. Entweder ist es kompletter Irrsinn, wie hier um die Wurst und an den richtigen Tönen vorbei gesungen wird. Oder es gibt gar kein Richtig und gar kein Falsch, sondern nur das Leben, die Gitarre und diese zwölf Songs. Dawson umreißt den Alltag zuhause in Absurdistan, singt für ihre kranke Mutter, gegen ihren Präsidenten und fliest sich den Wohnzimmerboden mit kleinen, klugen Lebensweisheiten zu. Denn natürlich ist „Remember That I Love You“ wieder in altbewährter Heimarbeit entstanden, auch wenn der LoFi-Ansatz der Moldy Peaches längst einer zwanglosen Blauäugigkeit Platz machen musste, mit der Dawson vom Glockenspiel über Geigen bis zum Männerchor alles durchprobiert, was irgendwie bezahlt werden konnte. Einzelne Songs profitieren immer wieder von dieser drolligen Arglosigkeit. Um ihre Platte auch für die volle Distanz fit zu machen, hat es Dawson mitunter aber schlicht an den Mitteln gefehlt, die übers sympathische Dilettieren hinausgehen würden. Warum man „Remember That I Love You“ dennoch immer bis zum Ende anhören sollte? Weil im letzten Lied unter anderem Nanci Griffiths „From A Distance“, Sherly Crows „Everyday Is A Winding Road“ und Metallicas „One” in die Schrottpresse geschubst werden. Wer da nicht mitsingen will, der ist nun wirklich zu normal.

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