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    Christian Kjellvander
    Faya

    VÖ: 27.01.2006 | Label: V2/Rough Trade
    Text:
    8 / 12

    Mit seinem zweiten Soloalbum wird der Ex-Loosegoats-Kopf endgültig zum amerikanischsten Skandinavier.

    So countryesk klang Schweden selten.

    Waren’s beim Debüt noch „Songs From A Two-Room Chapel“, hat sich der schwedische Alt.Country-Songwriter

    dieses mal mit ein paar Freunden, viel Essen und Zeit in eine alte Schule auf einem Hügel oberhalb

    Skånes verdrückt. Flugs ein 24-Spur-Studio ins Lehrerzimmer gestellt, Instrumente aufgebaut und erst

    mal ganz tief eingeatmet – nur um anschließend 38 Minuten gaaanz langsam auszuatmen. Dabei erzählt er

    mit lakonischer Epik, ganz reisender Beatnik mit Hummeln im Hintern und Schwere im Gemüt: von seinen

    Eindrücken auf der schier unendlichen Tour durch die kleinen Gammelclubs der Welt, von seiner Auszeit

    in Amerika (wo auch sonst), kurz: von dem schweren, zähen, aber positiv hoffenden Blues, der auch einen

    Schweden ereilen kann. Einzelne Akustik-Gitarren schweben durch die Luft, die Stimme erinnert an einen

    verbindlicheren Leonard Cohen, manchmal täuscht ein polterndes Drumkit kurz einen Rocksong an. Wüsste

    man’s nicht besser, vermutete hinter diesem Album tatsächlich ein verstecktes Juwel aus den Südstaaten,

    einen armen Wicht, dem Frau, Hof und Hund weglief und der jetzt mit Musik noch mal neu anfängt. Immer

    schön, wenn jemand erkennt, dass Musik sehr viel Zeit haben kann.

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