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    Carpark North
    All Things To All People

    VÖ: 13.01.2006 | Label: Virgin/EMI
    Text: Armin Linder
    6 / 12

    Dänische Zollbeamte kommen langsam ins Grübeln: Wofür brauchen die Landsmänner plötzlich palettenweise Synthesizer?

    Vor gar nicht langer Zeit war Dänemark ein weißer Fleck auf der Pop-Landkarte. Dann kamen Kashmir, Diefenbach, Saybia und die Raveonettes, später Figurines und Swan Lee. Und inzwischen wird der Abstand immer kürzer, in dem neue dänische Bands auf der hiesigen Bildfläche auftauchen. Mit der Introvertiertheit ihrer Vorreiter haben die der neuesten Generation allerdings wenig zu tun. Nein, das grenzt eher an Größenwahn. Zunächst setzten Nephew mit „USADSB“ in ihrer Muttersprache neben ulkiger Phrasierung zum Umlaut-Angriff auf die Killers an. Und jetzt legen Carpark North mit ähnlichem Sound nach. Gleichsam synthieverliebt, dank der englischen Sprache zugänglicher, aber oft überdreht. Vor allem die Single „Human“ geht aufs Ganze. Carpark North rutschen die Tonleiter rauf und runter, und nach zwei Minuten dreißig ist der Spuk vorbei. „All Things To All People“ ist knackig, gesegnet mit unverblümten Melodien und dem sphärisch-spannenden Schleicher „Rest“. Andererseits driften Carpark North mit allzu opulentem Instrumenteneinsatz gern ins Sterile ab. Gerade die Uptempo-Songs sind zwar aus ehrlichem Holz geschnitzt, doch mit zu viel Glasur überzogen. „All Things To All People“ fehlt die Aufrichtigkeit. Aber man lässt sich ja auch gerne mal veralbern. Solange nur die Illusion stimmt.

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    Lost

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