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    Propagandhi
    Potemkin City Limits

    VÖ: 14.10.2005 | Label: Fat Wreck/SPV
    Text: Jens Mayer
    8 / 12
    Propagandhi - Potemkin City Limits

    Auch in Zeiten von „Rock Against Bush” schlagen Propagandhi dazwischen und bleiben relevant wie eh und je.

    In einem Interview erklärt Sänger Chris Hannah, dass er im Gegensatz zu Musikerkollegen morgens nicht aufwache und sofort an Musik und Band denke; vielmehr sei sein erster Gedanke: „Nicht schon wieder!“ Die Band aus Kanada war schon immer anders als die anderen, besonders auf dem kalifornischen Punkrock-Label Fat Wreck, wo sie 1994 einer breiteren Öffentlichkeit gewahr wurden und mit ihrer in melodischen Punkrock verpackten politischen Radikalität einzigartig waren. Doch mit der Initiative von NOFX-Sänger Fat Mike ist politisches Engagement amerikanischer Punkmusiker nun an der Tagesordnung, und Äußerungen gegen Präsident Bush gehören zu ihren Standards. Sind Propagandhi in einem solchen Umfeld plötzlich nur noch eine Band unter vielen? Nein. „Potemkin City Limits“ zeugt erneut von ihrer Einmaligkeit. Wer einen Abend mit dem Album auf den Ohren und dem Booklet in den Händen verbracht hat, bestätigt das. Griffige Slogans und aufrührerische Hymnen wird man hier nicht finden. Keine Schmährufe auf eine einzige Person, die einen selbst aus der Verantwortung entlassen. Propagandhi schärfen die Weltsicht und lassen uns das eigene Handeln hinterfragen. Demnach wird die Punkszene und ihrer bedingungslose Unterstützung Kerrys in Frage gestellt, wie auch ihre Vermarktung im Allgemeinen („Rock For Sustainable Capitalism“). Klar: Nahostkonflikt, Flüchtlingsproblematik, westliche Arroganz, Umweltzerstörung – die Themen, denen sich Propagandhi annehmen, sind alt. Wer ihnen das zum Vorwurf macht, muss ein Zyniker sein. Alle anderen: Wörterbuch, Lexikon und Geschichtsbuch raus. Sofort. Es lohnt sich.

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