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    The Greenhornes
    Sewed Soles

    VÖ: 21.10.2005 | Label: V2/Rough Trade
    Text:
    The Greenhornes - Sewed Soles

    Das neue Garagenrock-Wunder aus Cincinnati, dem deutschen Publikum Ende Oktober von Jack White im Vorprogramm seiner White Stripes ans Herz gelegt, ist so grün gar nicht mehr.

    „Sewed Soles“ wird zwar als Debütalbum der Band vorgestellt, ist aber streng genommen nur eine Zusammenfassung des bisherigen Schaffens. Die erste Großtat „Gun For You“ (1999) produzierten The Greenhornes noch im Teenageralter, und sie waren schon damals ganz schön frühreif, wie die fünf Auszüge hier belegen. „I’ve Been Down“ ist feiner Klagemauer-Blues mit herzzerreißender Orgel, „The End Of The Night“ ein hübsches Sixties-Pop-Häppchen und „Good Times“ ein zügelloser Kracher nach Art der Seeds. Noch besser sind allerdings die Beiträge ihres unbetitelten zweiten Albums von 2001 (ganz weit vorne „Lies“) und besonders die 2002 erstveröffentlichten Songs des dritten Longplayers „Dual Mono“. „It’s Not Real“ pulsiert in bestem Kinks-Style, „Satisfy My Mind“ lässt die Stones ziemlich alt aussehen, und mit „There Is An End“ kriecht sofort eine Gänsehaut den Rücken hoch, was nicht zuletzt an den Vocals der bezaubernden Holly Golightly liegt, die zum Schluss bei „Lovin‘ In The Sun (Alternate Version)“ noch einmal zu hören ist. Übertroffen wird das höchstens noch von der flotten Beat-Nummer „Can’t Stand It (Alternate Version)“ und dem wilden, von Jack White persönlich produzierten „Shadow Of Grief“. Auch das gefühlvolle „Shelter Of Your Arms“ und der warmblütige Sechziger-Rocker „Pattern Skies“ haben mit Brendan Benson einen prominenten Produzenten, hinterlassen aber keinen allzu bleibenden Eindruck. Ein bisschen Debüt ist „Sewed Soles“ übrigens doch. Bevor Sänger und Gitarrist Craig Fox, Bassist Jack Lawrence und Drummer Patrick Keeler merkten, dass der Energie-Austausch in einer Band am besten in einer Dreiecksbeziehung funktioniert, rockten sie in diversen Fünferbesetzungen. Fox, seit jeher auch in Sachen Songwriting der Protagonist der Greenhornes, hat wie die meisten Menschen nicht nur Sternstunden, und so findet sich auch der ein oder andere durchschnittliche Füller auf „Sewed Soles“. Bei mehr als einer Stunde Spielzeit wäre auch hier mal wieder weniger mehr gewesen, aber da mindestens drei Viertel der mit 19 Songs (plus famosem Hidden Track) reich gefüllten CD zur Oberklasse gehören, lässt sich das durchaus verzeihen.