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    The Streets
    The Hardest Way To Make An Easy Living

    VÖ: 07.04.2006 | Label: Warner
    Text:
    8 / 12
    The Streets - The Hardest Way To Make An Easy Living

    Working-Class-Rapper kämpft mit Celebrity-Nebenwirkungen, bleibt musikalisch aber oben auf, ohne den Knall des Debüts wiederholen zu können.

    WUSSTEST DU, DASS FEUERZEUGE VOR DEN STREICHHÖLZERN ERFUNDEN WURDEN?! Sorry, aber genauso unterbricht auch Mike Skinner die Musik, unvermittelt. Oder er lädt seinen R’n’B-Kumpel in sein Birminghamer Homerecording-Schlafzimmer. Wie überträgt man das als Reviewer analog? Xavier Naidoo hätte für diese Rezension vielleicht im Hintergrund krakelige Blümchen malen können. Nein, jetzt kommen wir durcheinander. So durcheinander wie Skinner immer wieder über seine betrunken wirkenden Sequenzer-Lines brabbelt. Doch genau wie er sich über die Programmierung hinwegsetzt, setze ich mich über alle schönen Regeln des Plattenbesprechens hinweg. Ja, „ich“. Bei Skinner geht’s auch darum: Das „Ich“ seit „A Grand Don’t Come For Free“ und wie es ihm in der Zwischenzeit erging. Niemand kann sich schließlich vorstellen, was ihm überall auf der Welt passiert. Und nein, Geld hat er immer noch nicht, trotz seines angeblich sechsstellig verhandelten Reebok-Deals. Warum? Wir sind doch kein Gossip-Magazin! Drogen wahrscheinlich. Anscheinend aber nicht genug, um Snoop Dogg und Gwen Stefani zum Mitmachen zu überreden, denn die gaben Skinner einen Korb. „Nächstes Mal bestimmt.“ Termine, Termine. WAS IST DAS FÜR EINE WELT, IN DER MIKE SKINNER EINSAM ZU DEN SMITHS TANZT?! Na ja, vielleicht the hardest way to make an easy living. Warum diese Besprechung so konzeptlos ist? Ebenfalls analog zu Skinners Situationsbeschreibung in elf Teilen bzw. 37 Minuten. Schonungslos und offen wie immer, bloß halt nicht mehr so überraschend aus dem Nichts kommend. Skinner selbst ist längst das Konzept, die Konzeptlosigkeit eine Lüge und die Wahrheit somit am Arsch. Skinner ergründet diesmal den Kampf der Geschlechter, den kreativen Umgang mit Hotelzimmer-Ödniss und den mittelalterlichen Kalenderspruch „memento mori“. Genau vor dem Hintergrund, dass das Leben schon kurz genug ist, bedeutet das Album einen eher optionalen Spaß und keinen derartigen Gewinn wie damals das Debüt.

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