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    Tim Fite
    Gone Ain't Gone

    VÖ: 12.09.2005 | Label: Anti/SPV
    Text:
    8 / 12

    Ein Sammler vergessener Platten fummelt sich seine ganze eigene, abstruse Songwritingwelt zusammen: Junger Country-HipHop aus alten Maschinen.

    Das Leben des Tim Fite ist purer Eklektizismus. Das beginnt schon bei seinem Lebenssaft: Durch einen angeborenen Gen-Defekt produziert sein Körper kein eigenes Blut, weshalb er sich seines über Blutkonserven anderer Menschen ‚zusammenklauen‘ muss. Ähnlich verhält es sich mit seiner Musik: Sie ist ein Amalgam aus verloren gegangenen Ein-Dollar-Wühltisch-Alben. Tausende solcher Platten besitzt er, aus denen er sich Elemente, Sounds und ganze Strophen zieht und sie auf unkonventionell-kreative Weise wieder zusammen baut. Aus diesem Berg an Samples lässt er richtige Songs entstehen, die er sodann mit seiner facettenreichen Stimme veredelt. Im einen Moment klingt er dabei wie ein verstörter Weißbrot-HipHopper, im nächsten wie ein junger Bob Dylan. Dabei changiert die begleitende Musik von Uralt-Country zu knisternder Schaltkreis-Elektronik, macht zwischendurch halt bei knackigem Gitarren-Indie und endet bei einem zeitgemäßen Anti-Folk Marke Bright Eyes. Im 30-Sekunden-Takt wird das Ohr mit irren Wendungen und überraschenden Brüchen konfrontiert, ohne jedoch den roten Faden zu verlieren, der da heißt: Der gute Song geht nie verloren. „Gone Ain’t Gone“ eben. Dies hätte das neue Beck-Album sein können, wenn sich der Elder Statesman des Eklektizismus-Pop mit „Guero“ nicht latent selbstgefällig auf seinen Lorbeeren ausruhen würde.

    weitere Platten

    Over The Counter Culture

    VÖ: 01.01.1900