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    Constantines
    Tournament Of Hearts

    VÖ: 10.10.2005 | Label: Sub Pop/Cargo
    Text:
    9 / 12

    Wenn Sänger croonen, Melodien von Wein und Whiskey getränkt sind und Blues mit Postrock verschmilzt,

    denkt man nicht an fünf Jungs aus Guelph/Ontario. Bis jetzt.

    Oktober 2003. Zwei kanadische Bands debütieren mit zwei großen Alben. Die einen heißen Billy Talent

    und sind schon längst in aller Munde. Die anderen heißen Constantines, wurden von kaum jemandem

    beachtet und legen nun eine Fortsetzung ihres großartigen Albums „Shine A Light“ vor. Wohlgemerkt:

    „Tournament Of Hearts“ ist nicht das zweite, sondern das dritte Album des Quintetts, das ebenfalls

    fantastische Debüt wurde erst nachträglich re-released. Am zeitlosen Klang der Band hat sich

    glücklicherweise nichts geändert. Die Constantines sind immer noch schwer zu verorten. Ganz banal

    könnte man das als Indierock deklarieren, doch was ist das schon? Geschult sind die Songs an

    traditionellen Singer/Songwriter-Traditionen, an Nick Cave, Leonard Cohen oder Bruce Springsteen.

    Letzterer spiegelt sich vor allem in der tollen, rauen Stimme von Sänger Bryan Webb wider, der auch

    Hot Water Music in Erinnerung ruft. Womit wir beim zweiten Referenz-Pool angelangt wären. Nein,

    nicht Emo- oder Hard-, sondern Postcore. Oder einfach Postrock. Ihre Dischord-Lektionen haben die

    Constantines jedenfalls gelernt. Pumpende Drum-Patterns und ein unterschwellig grollendes Feedback

    packen sogleich im epischen, doch schlichten Opener „Draw Us Lines“. Das folgende „Hotline Operator“

    ist moderner, düsterer Soul, atmosphärisch, verführerisch. Eigentlich ist das Stück schon älter, ist

    auf der „Nighttime“-EP (2003) doppelt so lang, aber nicht besser. Auf „Tournament Of Hearts“ haben

    sie den Song auf den Punkt gebracht. Überhaupt, das Album ist präzise, das Schlagzeug klingt

    glasklar, die Jingle-Gangle-Gitarren erinnern an die Großtaten der Afghan Whigs, der Bass grummelt

    groovig und auch, wenn die Atmosphäre nicht selten unheilschwanger ist, so wirkt sie doch warm. Ingo

    Neumayer hat in seiner Rezension zu „Shine A Light“ in VISIONS 10/03 geschrieben, dass diese Band

    „für einen small circle of friends mit Sicherheit die Offenbarung des Monats“ ist. Doch wie heißt es

    gleich in dem altbekannten Kinderlied? „Zieht den Kreis nicht zu klein“.

    weitere Platten

    Kensington Heights

    VÖ: 19.09.2008

    Shine A Light

    VÖ: 19.08.2003