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    The Bled
    Found In The Flood

    VÖ: 10.08.2005 | Label: Vagrant/Rough Trade
    Text: Steffen Eisentraut
    5 / 12

    Ein strapazierender Drahtseilakt zwischen Härte und Melodie, der trotz guter Ansätze spannender

    hätte ausfallen können.

    Das Debüt in VISIONS 139 zur Schönheit der Ausgabe gekürt, stellte Falk Albrecht fest, dass The Bled

    mit ihrer gelungenen Melange aus Metalcore und Emo das Potenzial besäßen, um an die Spitze des

    Genres zu gelangen – vorausgesetzt, man würde das Repertoire beim nächsten Album abwechslungsreicher

    gestalten. Gesagt, getan. Das Quintett aus Arizona hat bei „Found In The Flood“ alles auf eine Karte

    gesetzt: Die neue Labelheimat Vagrant (From Autumn To Ashes, Emanuel) und Starproduzent Mark

    Trombino (Jimmy Eat World, Blink 182) bildeten schon eine vielversprechende Basis. Darüber hinaus

    war Kreischhals James Munoz fleißig beim Gesangsunterricht, und auch die Kollegen scheinen sich mit

    dem ein oder anderen Rock-Exkurs weitergebildet zu haben. So fällt bei den ersten Hördurchgängen

    auf, dass die Arrangements komplexer und die Musik schlechter kategorisierbarer geworden ist. Was

    eigentlich nichts Schlechtes bedeuten kann. Und doch will alles nicht zusammenpassen. Zu oft wirken

    Songteile deplaziert, zu oft werden gelungene Abschnitte (statt ‚gelungen‘ könnte man auch

    ‚gesungen‘ sagen) abrupt durch dissonantes Riffgewitter beendet und verflachen in technisch

    anspruchsvoller Kraftmeierei. Ein stimmiger Gesamteindruck wird so verhindert und das eingangs

    zitierte Klassenziel verfehlt. Eine Platte wie manche Szenen bei David Lynch: verstörend schöne

    Momentaufnahmen, zerrissen von ständig wiederkehrender, sinnloser Brutalität. Zurück bleibt

    Zwiespalt.

    weitere Platten

    Heat Fetish

    VÖ: 05.03.2010

    Silent Treatment

    VÖ: 16.11.2007

    Pass The Flask

    VÖ: 20.09.2004