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    The White Birch
    Come Up For Air

    VÖ: 04.11.2005 | Label: Glitterhouse/Indigo
    Text:
    7 / 12

    Entschleunigung als Schlüssel zum Verständnis. The White Birch liefern die nächste Stufe ihrer Langsamkeitsstudie. So schön kann Dekonstruktion sein.

    Norwegens Einwohner scheinen ein zusätzliches Gen in sich zu tragen. Es sorgt für innere Ruhe und Ausgeglichenheit, mit denen man auch Modern Talking-Platten ertragen könnte. Und wenn diese genetische Disposition zum Antrieb für die Erschaffung neuer Musik wird, gründen sich Bands wie The White Birch. Gegen deren viertes Album „Come Up For Air” klingt manches Fundstück aus dem Backkatalog von Sigur Rós wie atonaler Free-Jazz-Grindcore. Das Trio um Sänger Ola Fløttum spannt eine breitflächig instrumentalisierte Ebene auf, deren musikalischer Endpunkt weit hinter den Fluchtpunkt verlegt wurde. The White Birch entlassen den einzelnen Ton in den Raum und lassen ihn dort verharren, betrachten ihn von allen Seiten und schnippen ihn vorsichtig mit dem Finger an, um ihm Bewegung zu verleihen. In verstreuten Momenten bilden sich kleine Plateaus auf dieser Oberfläche, der Albumtitel wird Programm. „Your Spain“ durchbricht die Lethargie, taucht aus den tiefen des dunkelblauen Gebirgssees an die Wasseroberfläche und bewegt dort freischwebend den fragilen Klangkörper. „Silent Love“ schreckt geradezu durch den Gitarreneinsatz auf. „Come Up For Air“ wirkt wie die Einnahme von Tranquilizern vor einer Hypnose-Sitzung, während Angelo Badalementi in der Zimmerecke den Soundtrack dazu spielt. Solche Alben gehören gleichermaßen in die CD-Sammlung wie in den Medizinschrank.
    nils klein 7

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