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    The Fall Of Troy
    Doppelganger

    VÖ: 22.08.2005 | Label: Equal Vision/Cargo
    Text:
    The Fall Of Troy - Doppelganger

    Man gebe drei blutjungen Männern viel Zeit im Proberaum, eine Platte von The Mars Volta, eine von The Blood Brothers und irgendwas Zuckerpoppiges mit – und staune, was passiert.

    Die überraschendsten Bands kommen immer aus dem Nichts, stammen aus Orten, die keiner auf dem Zettel hat. Klar: Kommt eine Band aus New York City oder Los Angeles, dann weiß man, woher sie das Talent haben; dass sowieso die hiesige Szene ihre Finger im Spiel hatte. Aber wer rechnet schon damit, dass drei just Volljährige aus Mukilteo im Bundesstaat Washington die Regeln des Rock an sich reißen, vollkommen zerpflücken und neu, ungewöhnlich und spannend wieder zusammensetzen? „Doppelganger“ ist das zweite Album, das erste nahmen Thomas Erak (Gesang, Gitarre), Tim Ward (Bass, Gesang) und Andrew Forsman (Drums) auf, noch bevor sie 17 waren. Völlig unzufrieden mit der Produktion, finden sich deshalb vier ältere Stücke auf „Doppelgänger“ wieder. Und wenn man weiß, dass diese Songs aus der Feder von drei damals noch 16-Jährigen stammen, darf man ruhig verwundert den Kopf schütteln. Wie lange haben diese Freaks im Proberaum zugebracht? Scheiße, wie versiert sind die eigentlich? Das ist der völlige Wahnsinn! Das ist The Mars Volta ohne ellenlange Intros, Outros und langatmiges Geschwurbel. Das sind The Blood Brothers mit Pfeffer, Tabasco, Sambal Oelek und Chilischoten im Popo. Beim ersten Hören ist die Platte schwer zu greifen; es ist fast unmöglich, nicht die Orientierung im Wust aus Melodien, hysterisch-schrillem Geschrei und Hals-über-Kopf-Arrangements zu verlieren. Monsterriffs und halsbrecherische Grooves schlagen völlig unvorhersehbar um in Sambamotive, jazzige Jamparts und irre Soli. Dabei wird aber nie das wichtigste aus den Augen verloren: der Song. Wo The Mars Volta die Struktur (bewusst) aus den Augen lassen, greift bei „Doppelganger“ nach dem dritten Durchlauf jeder Song. Plötzlich entdeckt man Unglaubliches, zum Beispiel eine wie von Justin Timberlake gesungene Zeile in „Act One, Scene One“. Dazu werden Songtitel gereicht wie „Whacko Jacko Steals The Elephant Man’s Bones“ oder das so wahre „I Just Got This Symphony Goin’“. So viel Talent, so viel richtig gemacht. The Fall Of Troy sind die Gewinner des Streber-Awards 2005.

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