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    Transistor Transistor
    Erase All Name And Likeness

    VÖ: 01.03.2005 | Label: Level Plane/Green Hell
    Text: Falk Albrecht

    Wenn er gerade nicht mit Converge die Welt terrorisiert, nimmt er Genre-Klassiker auf: Wo „produced by Kurt Ballou“ draufsteht, steckt sicher kein 08/15-Hardcore drin.

    Cave In, Orchid, Isis, Since By Man, The Hope Conspiracy, Drowningman, Curl Up And Die – die Liste der von Kurt Ballou produzierten Bands ist ebenso lang wie beeindruckend. Mittlerweile gilt allein sein Name als Qualitätssiegel; wurde ein Album in den ‚Godcity‘-Studios aufgenommen, kann man ungehört zugreifen – zumindest wenn man eingangs genannte Bands mag. Transistor Transistor sind da keine Ausnahme: Das Quartett kombiniert den harschen Punch von Since By Man mit der nervenzerrenden Intensität von These Arms Are Snakes, addiert die treibende Energie von Punkrock, das sperrige Element von Noiserock und gelegentlich sogar den dreckigen Gitarrensound des Garagenrock – und hat damit ein äußerst eigenständiges Album geschaffen, das man schon jetzt für die Jahresbestenlisten vormerken kann. Trotz aller Vielschichtigkeit wirkt „Erase All Name And Likeness“ nicht zerrissen oder unentschlossen, jeder Song klingt anders, das Album dennoch wie aus einem Guss. Gleich im fiependen Noise-Intro „Kill The Head“ macht Nat Coghlan klar, dass er – zumindest am Mikro – meist nicht ganz so gut gelaunt ist. Und dann ist man auch schon mittendrin: In „And The Body Will Die“ zelebriert die Band blutigen Hass, „Power Chord Academy“ überzeugt mit kunstvoll vertrackter Wut, „Blackcat“ beginnt als straighter Punksong und schraubt sich zu einer geradezu kathartischen Lärmorgie mit beängstigendem Geschrei hoch, „Curse You All Kids“ überrascht mit schweinerockigen Gitarren und mehrstimmigen Geschrei. Aber Transistor Transistor können mehr. „Songsanstitle“ etwa besticht mit beschwörendem Sprechgesang und hypnotischem Isis-Gitarrensound, das Schlussstück mit dem grandiosen Titel „A Sinking Ship Full Of Optimists“ gerät zu einem 13-minütigen Epos in bester Neurosis-Tradition. Damit ist „Erase All Name And Likeness“ bislang das Hardcore-Album des Jahres, denkbar wäre allenfalls, dass Since By Man, Curl Up And Die oder Horse The Band diesen Meilenstein noch toppen können. Davon ausgehen sollte man aber eher nicht.

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