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    Atmosphere
    You Can't Imagine How Much Fun We're Having

    VÖ: 28.10.2005 | Label: Rhymesayers/Cargo
    Text: Oliver Uschmann
    8 / 12
    Atmosphere - You Can't Imagine How Much Fun We're Having

    Zugänglicher Underground-Rap, der keiner sein will. Mit versierter Konstruktion und schwindelerregenden Skills.

    Unter den Vertretern des „alternativen“ Rap herrscht eine Debatte darüber, wie mit den kommerziellen Giganten des Gangsta-Rap umzugehen sei. Wo Epitaph-Kollege Sage Francis mit seinem Modell von HipHop den 50 Cents und Games dieser Welt das Proletenlicht ausblasen will, verteidigt Atmosphere-Rapper Slug die Kollegen von der Dicke-Hose-Front gern und leidenschaftlich. Klare Worte dazu auch auf dem neuen Album: „This song is for your underground-rap elitist mindstate / Mixed with how you find your identity through things you hate.” Atmosphere richten sich an alle, inspiriert wurden sie laut Booklet u.a. von The Mars Volta, Tom Waits und TV On The Radio. Aber Hand aufs Herz: Derart progressiv klingt die Platte nicht. Atmosphere spielen stilvollen HipHop mit der Old-School-Funkyness von A Tribe Called Quest, den jazzy Untertönen von De La Soul und der kantigen Härte guten Underground-Raps, ob nun Gangster oder nicht. Die Texte sind für normalsterbliche Nichtmuttersprachler schwer dechiffrierbar und tanzen ihrem Inhalt formal auf dem Kopf herum. Karaoke würde hier unmittelbar zum Kieferchirurgen führen. Eine latente Aggressivität liegt der kontrollierten Kunstfertigkeit zu Grunde: Gegen wen oder was wird nicht so klar wie im Polit- und
    Avantgarde-Rap der zahlreichen Kollegen. Eine gute Platte, die allerdings weit hinter den HipHop-Innovationen von Künstlern wie Francis, Saul Williams, Dälek oder den Anticon-Musikern zurückbleibt und auch eher starkes Handwerk sein will.

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