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    Fields Of The Nephilim
    Mourning Sun

    VÖ: 25.11.2005 | Label: Oblivion/SPV
    Text:
    3 / 12

    Ein Versuch des düsteren Carl McCoy, das dunkelste Schwarz zu vertonen. Leider macht er dabei alles

    falsch, was falsch zu machen ist.

    Man muss wissen, dass Fields Of The Nephilim vor 15 Jahren die Götter des Goths waren. Wo The Cure mit

    dem Mainstream anbandelten, The Mission plötzlich Fiddles erklingen ließen und andere Bands im totalen

    Klischee ertranken, beschmissen sich Fields Of The Nephilim auf der Bühne mit Mehl und spielten dazu

    eine so düster-hymnische Musik, dass Beklemmung hörbar war. Die Fraktion der Zwei-Schritte-vor-zwei

    zurück-Tänzer kürte den debilen Grummler Carl McCoy zur Ikone, und mit der Platte „Elizium“ gelang der

    Band das Meisterwerk eines gerne belächelten Genres. Danach verloren sich Fields Of The Nephilim im

    Nebel. Es gab halbgare Projekte und schwache Reunions mit halber Besetzung. Und jetzt gibt es „Mourning

    Sun“, einen neuen Versuch. Alles soll so sein wie früher, und wenn das Intro „Shroud“ erklingt, möchte

    man für einen Moment an die alte Magie glauben. Doch herrje, damit wird nichts. Der entscheidende

    Faktor: Fields Of The Nephilim waren früher eine echte Band. Die Songs klangen organisch, hatten

    Dynamiken und sogar einen – wenn auch definitiv unterirdischen – Groove. Das hier stampft. Klinisch

    tot. Vielleicht gewollt, auf jeden Fall so animierend und gefühlsecht wie ein Pay-TV-Porno im

    Zwei-Sterne-Hotel. Oben drauf raunzt McCoy, so laut, dass man glauben muss, der Mann hat ein

    Egoproblem. Es gibt Stellen, da verschlingen seine Silben den kompletten Sound. Ein Mischdisaster der

    übelsten Sorte. Einige unverbesserliche Nostalgiker werden sagen, dass ist halt der alte McCoy, der

    Oberpriester, der darf das. Wer aber wirklich dabei war, damals, bei den Mehlschlachten, der backt

    heute lieber Brot und lässt diese Platte links liegen.

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