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    Broken Social Scene
    Broken Social Scene

    VÖ: 07.10.2005 | Label: City Slang/Rough Trade
    Text:
    Broken Social Scene - Broken Social Scene

    So, jetzt bitte alle wieder ins Studio für ein Gruppenbild! Die Keimzelle vieler kanadischer Indie-Stars und ihr Album No. 3.

    2003, das Jahr des letzten Albums ist gerade zwei Jahre her, doch genau auf dieser Basis wussten Feist, Stars, Valley Of The Giants, Apostle Of Hustle oder Metric diese Zeit zu nutzen. Jeder für sich. Manche kennen vielleicht die einzelnen Teile mittlerweile besser als das Kollektiv, dem sie entstammen. Keine glückliche Situation für die Gemeinschaft, das Mutterschiff. Einzelne sind jetzt schwer beschäftigt, andere sitzen herum und warten. Wer sind wir eigentlich? Wer sind wir eigentlich noch? Innere Zerrissenheit. Ein selbst betiteltes Album. Hier hören wir den Versuch der Harmonisierung bei gleichzeitiger Unwucht. Ein Schnappschuss der Geschichte. Alle versuchen, sich so weit wie möglich darauf einzulassen. „Windsurfing Nation“ hätte dieses gefühlt bedeutsame Album eigentlich heißen sollen, wandelt sich aber im Laufe des Enstehens zu „Broken Social Scene“. Verbundenheit wird gesucht, die Ausbrüche und Explosionen folgen dann wie von selbst. Aufbau und Zerstörung gehen Hand in Hand. Spuren werden aufgenommen, geschreddert, runtergezogen, verpflanzt, erhalten völlig neue Funktionen. Irgendwann wird der Stecker gezogen. Wozu schleifen, wozu schönen? Der Zug der Zeit hält nicht für lange Zeit und die vielen hoch gelobten Fremdgänge haben die Egos nicht gerade eingeebnet. Alle müssen weiter. Überhaupt: Was soll’s? Und so sind da reichlich ambivalente Signale auf einem zunächst so gemeinsamen Album. Den Schlussstrich setzt ausgerechnet der mit 9:55 min. längste Song des Albums: „It’s All Gonna Break“. In epischer Breite wird hier eine oberflächliche Gemeinsamkeit geprobt, unter deren Oberfläche an jeder Ecke der Zerfall beobachtbar wird. Mitreißend, fesselnd, frenetisch melancholisch, verzweifelnd. Wie ein Paar, das nach erklärter Trennung noch ein letztes Mal miteinander schläft. Kein Wunder, dass dabei Gäste wie K-OS oder Jason Tait von The Weakerthans zur völligen Nebensache werden. Es leben Broken Social Scene, dieses Album ist in Ausdruck und Charisma unschlagbar.

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