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    Social Distortion
    White Light, White Heat, White Trash (Platten der Neunziger)

    VÖ: 16.09.1996 | Label: Epic
    Text: Ralph Buchbender | Erschienen in: VISIONS Nr. 88
    Social Distortion - White Light, White Heat, White Trash (Platten der Neunziger)

    Der Discovery-Price-Sticker („Der günstige Preis zum Entdecken“) auf dem Album war für jeden wahren Punkrock-Fan wie ein Schlag in die Fresse.

    Das wirklich Tragische daran ist aber die halbe Wahrheit, die sich hinter dem Sticker verbirgt. Denn der Boom um sogenannte Punk- oder Hardcore-Combos, die öfter in Modemagazinen als in Punkrock-Fanzinen auftauchten, hatte Mitte der Neunziger Jahre etwas verdeckt, was es wieder zu entdecken galt: Mit „White Light…“ gaben Social Distortion dem Punkrock 1996 die Glaubwürdigkeit zurück, die er mit den Chartserfolgen der Fashion-Punker verloren hatte. Und es besiegelte das Ende der sterbenden Grunge-Fraktion. Denn Songs wie „Don’t Drag Me Down“, „Dear Lover“, „I Was Wrong“ oder „When The Angels Sing“ bestachen nicht durch Hitcharakter, sondern auch durch rauhe Gangart, aufrichtige Texte und die absolute Konsequenz zur Straightness. Hier war eine Band am Werke, die sich nicht weinend über ihr ach so hartes Schicksal beschwerte, sondern geradeaus sagte, was wirklich Sache war. Dass Mike Ness mit Social Distortion bereits seit 1981 sechs reguläre Alben veröffentlicht hatten, schienen bis zu diesem Zeitpunkt nur Eingeweihte zu wissen. Doch nach „White Light…“ war nichts wie bisher. Plötzlich standen Bands im Rampenlicht, die zuvor noch vor mehr Kakerlaken als Menschen spielen mussten. Man kann darüber streiten, ob es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Erfolg von Bands wie den Backyard Babies und „White Light…“ gibt. Auffällig genug ist jedoch: Nach 1996 wuchs die Anzahl der glühenden Social D.-Fans unter Musikern, die zuvor nicht einmal wussten, wer Mike Ness war. Und plötzlich wollten tausende von Menschen wieder straighten Punkrock hören.

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