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    Blackalicious
    The Craft

    VÖ: 23.09.2005 | Label: Epitaph/SPV
    Text: Oliver Uschmann
    9 / 12

    Wärmster Soul, coolster Hochgeschwindigkeit-Rap und Songorientierung auf einmal? Das geht wirklich und ist das Geheimnis dieses Albums.

    Produzent Chief Xzel und Rapper Gift Of Gab entstammen bekanntlich der Quannum-Posse, jenem Underground-Kollektiv um Menschen wie DJ Shadow, Lyrics Born oder Lateef The Truthspeaker, die sich um niveauvollen und ambitionierten HipHop verdient gemacht haben. Ihr drittes Album ist einerseits hoch souveräne Qualitätserfüllung und andererseits ein frisch wirkendes Manifest, da man den Beiden anmerkt, gerade heute wieder positive Haltung in den HipHop bringen zu wollen. Die Geschichten wahren einen realistischen Blick auf die soziale Wirklichkeit, in der jungen Afro-Amerikanern die Wahl zwischen legalen 200 Dollar im Monat und kriminellen 1000 am Tag bleibt, legitimieren allerdings nichts und rufen in gemäßigter Form zum Anstand auf: Etwas lernen, etwas werden, aus dem Teufelskreis ausbrechen. Hilfe dabei liefern Spiritualität und Musik, die sich gegenseitig bedingen, während Soul, Funk und Jazz aus jeder Silbe tropfen und Gift of Gab über den meisterlich warmen Samples seines Partners Rapkunst der alten Schule vorführt: Keinen Flow, der sich leger von Taktschlag zu Taktschlag hangelt, sondern alliterationssüchtige, die Konsonanten wie Drumsticks verwendende Silbenkunst, die in allem Stakkato eher rollt als schießt. Eine „harte“ Kunst, die wunderbar mit der „weichen“ Ausrichtung des Albums korrespondiert, das sich neben klassischen HipHop-Tracks auch klar gesungene Refrains gönnt oder in „The Fall & Rise Of Elliott Brown“ mit Piano, Bläsern und Big Band-Sound gar an die goldenen Zeiten des Acid Jazz-HipHop erinnert. Da grooven auch Gäste wie Lyrics Born, Natalie Stewart oder Funk-Altmeister George Clinton gerne mit.

    weitere Platten

    Blazing Arrow

    VÖ: 01.01.1900