Billy No Mates
We Are Legion

Wo Legionen von Punk- und Hardcore-Sängern Alleingänge dazu nutz(t)en, ihre Singer/Songwriter-Ambitionen auszuleben, macht Duncan Redmonds einfach weiter, wie gewohnt. Zumindest, wenn man nicht Teil von Snuff ist, wird man kaum merken, dass der Rest der Truppe nicht mit von der Partie ist. Redmonds hat nun mal diese prägnante Stimme – da ist es fast egal, ob nun Snuff, Guns N’Wankers oder eben Billy No Mates auf dem Cover steht. Im Wesentlichen folgt „We Are Legion“ dann auch der Dramaturgie vieler Snuff-Alben: Gerockt wird vornehmlich im Midtempo-Bereich, zwischendurch gibt’s ein bisschen härteres Geknüppel, zum Finale wiederum wird es etwas epischer. Zwar kommt Redmonds unterm Strich nicht ganz an den Snuff-Meilenstein „Tweet Tweet My Lovely“ heran, doch zumindest halbgare Platten wie „Numb Nuts“ oder „Blue Gravy: Phase 9“ werden locker überrundet. Potenzielle Hymnen nämlich finden sich hier gleich einige, etwa das ebenso treibende wie melancholische „Frijweg“, das schwungvoll-kurze „Slaptop“ oder das traurige „Fade“. Mit „More To Come“ und „Spaceman“ hat man zwei der am anspruchsvollsten arrangierten Stücke – auch das ist typisch Snuff – ans Ende des Albums gestellt. Damit dürfte „We Are Legion“ Snuff-Fans glücklich machen, außerhalb dieser kleinen Gemeinde aber kaum wahrgenommen werden.