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    Youth Group
    Skeleton Jar

    VÖ: 05.09.2005 | Label: Epitaph/SPV
    Text:
    10 / 12

    Es mag übertrieben klingen, aber diese Band ist die Indierock-Sensation aus Australien. Schöner klangen The Vines nie.

    Natürlich: Indierock, Australien, Vines. Ein Zusammenhang, der kommen musste. Damit sich diese Rezension aber gar nicht erst in fadenscheinigen Vines-Vergleichen suhlt, klären wir fix die Verbindung zur Youth Group. Vines-Bassist Patrick Matthews spielt hier mit. Nach dem öden Zweitwerk und dem völligen Abdriften von Craig Nicholls wird Matthews wohl nicht so schnell zurückwechseln. Er wäre auch schön dumm, immerhin hat er mit Youth Group eines der bemerkenswertesten, schönsten Indierock-Alben seit langem aufgenommen. Im Zentrum dieser Band steht Songwriter, Sänger und Gitarrist Toby Martin, der mit seiner einzigartigen Stimme und dringlich-traurigen Lyrik zu Tränen rührt. Geschrieben hat Toby für das zweite Album seiner Band elf Songs, die irgendwo zwischen den großen, aber unaufgesetzten Gesten Coldplays, der ergreifenden Niedlichkeit der Shins und der folkigen Note von 60s-Bands wie The Byrds changieren. Viele Stücke haben so viel Substanz, dass sie dich beinahe ersticken, vollständig gefangen nehmen, deinen Verstand lähmen. Wie oft gibt es schon Songs, die so schön sind, dass man heulen mag, obwohl man sie zum ersten Mal hört? Bei Youth Group passiert das oft. Alles klingt so echt. Das Schlagzeug bei „Shadowland“ pumpt, die Gitarren perlen wie ein klarer Bergbach, der sich über spitze Felsen ergießt und im Tal mächtig aufbraust. „I feel like hell / You feel like dancing“, singt Toby im Titeltrack, der traurig und himmelhochjauchzend zugleich klingt, getrieben von einem Velvet Underground-Beat. Die Single „Baby Body“, mit gepickten Akustikgitarren eingeleitet und danach völlig mitreißend, ist die großartigste Indiehymne seit „Kissing The Lipless“ der Shins. Das Youth Group diesen Höhepunkt multiplizieren können, beweisen sie mit dem knackigen „Someone Else’s Dream“. Aber was heißt hier Höhepunkt? Es gibt ja keinen Tiefpunkt. Fast unheimlich, wie viel diese Band richtig macht, wie gekonnt sie die Gefühlsklaviatur bedient. Herzzerreißend.

    weitere Platten

    Casino Twilight Dogs

    VÖ: 27.04.2007