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    The Darkness
    One Way Ticket To Hell... And Back

    VÖ: 25.11.2005 | Label: Atlantic/Warner

    4-Ohren-Test

    Die Leute, die The Darkness als bloße Persiflage belächelt haben, dürfen die Band spätestens jetzt für immer ignorieren. Aber wer „Permission To Land“ mehr als nur ganz witzig fand, kann dieses zweite Album nicht völlig verachten. Wobei es natürlich einfach ist, The Darkness im Jahr zwei nach dem Hype an die Glitzerhose zu pinkeln, angesichts eines überambitionierten Albums, das auch vor den schlimmsten Musikverbrechen der Vergangenheit nicht Halt macht. Ein mit schottischer Folklore und turmhohen „Ahahahaha“s besungenes Girl mit „Hazel Eyes“ überschreitet jedwede Grenze zur Peinlichkeit, und die Flöten im Intro von „One Way Ticket“ sind genauso cheesy wie die „Kokain ist böse“-Message. Man hätte dafür wirklich nicht mit dem Oberpanflöten-Guru in die Berge von Peru gemusst, aber hey, es sind nur ein paar Sekunden, und The Darkness leben nun einmal in einer Zeit, als Rock noch eine Oper war und schmachtende Minnesänger in bunten Kostümen ihr Unwesen trieben. „Dinner Lady Arms“ hätte denn auch Meat Loaf nicht pompöser zukleistern können, und selbst Freddie Mercury hätte die Geschichte vom weinenden „Blind Man“ kaum ohne Lachanfall überstanden. Aber diese Melodien: so unwiderstehlich wie eine Tafel Schokolade nach einer langen Diät. Und ganz nebenbei ist den Hawkins-Brüdern mit „English Country Garden“ die beste Power-Prog-Pop-Hymne seit Ewigkeiten gelungen.

    Dirk Siepe 8

    Nein, wie geil: ein Panflötensolo. Jetzt noch Koksschnupfgeräusche – was für ein furioser Anfang. The Darkness nehmen keine Gefangenen, wie man so schön sagt. Direkt ab ins Geschehen, in die Szenerie des ganz großen (Hard-)Rockbusiness. „One Way Ticket To Hell… And Back“: auf die Reise mit Falsett-Maniac Justin und Crew. Dem Orient begegnet man gleich im Opener. Ein feistes, mutiges Sitarsolo verzaubert, und wer schmunzeln mag, der darf das tun. Überhaupt nicht lange weg und jetzt schon ein Comeback, irgendwie. The Darkness lassen den Humor im Sack, haben Thin Lizzy und AC/DC rausgeworfen, aber ordentlich Queen reingepackt. Hier jetzt ein Punkt. Was soll das? Warum plötzlich so albern. Mögen andere das voll far out schimpfen und sich die Fresse zur Maske vergrinsen – zum größten Teil ist dieses zweite, wichtige Album aalglatter Achtziger-Jahre-Rock, den es in überflüssigen Boxsets für sehr, sehr wenig Geld im Supermarkt auf dem Wühltisch gibt. Drive? Nix. Bombast? Trara. Hier ein paar Streicher, da ein zitatfreudiger Chor und am Ende nur Ernüchterung. Ja, ich bin The Darkness-Fan, ich finde die Band unterhaltsam, habe mitgelacht und vieles für toll befunden. Aber jetzt ist alles drin, was man vorher gütigerweise vermieden hat: Schmock, Sülze, Muff und Mattheit. Man durfte mehr erwarten, und es hätte so viel besser werden können. Aber auf dem Rückweg von der Hölle lief wohl einiges schief. Zu viel Hitze schadet eben dem Sack.

    Jan Schwarzkamp 5

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